"Würde uns überfordern": Wadephul lehnt deutsche Truppen in der Ukraine ab

Außenminister Johann Wadephul hat sich skeptisch zu einer möglichen Entsendung deutscher Soldaten in die Ukraine für westliche Sicherheitsgarantien gegen Angriffe Russlands geäußert. Das würde Deutschland „voraussichtlich auch überfordern“, sagte der CDU-Politiker im Podcast „Table.Today“. Er bezeichnete das auch als „fernliegende Frage“. 

Deutschland konzentriere mehr als andere Verbündete auf das Nato-Territorium. „Also wir sind der einzige europäische Truppensteller, der eine kampfstarke Brigade in Litauen stationiert“, sagte Wadephul. „Was nicht heißt, dass wir in anderer Art und Weise die Ukraine auch militärisch und technisch unterstützen können.“

Wadephul: Nur Ukraine selbst kann Bedingungen entscheiden

Vor dem Gespräch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump in Washington bekräftigte Wadephul die Position, nur die Ukraine selbst könne entscheiden, ob und unter welchen Bedingungen sie bereit wäre, auf Territorium zu verzichten.

„Das kann sie natürlich nur akzeptieren, wenn sie auf der Gegenseite dann auch sicher sein kann, dass ihr so etwas wie dieser Überfall Russlands nicht noch einmal geschieht. Und das sind eben Sicherheitsgarantien“, sagte er.

US-Präsident Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj
US-Präsident Trump fordert, dass die Ukraine für Friedensgespräche zu einem „Gebietstausch“ bereit sein müsse. Tom Williams/CQ-Roll Call, Inc via Getty Images

Deutschland muss Führungsrolle einnehmen, sagt Wadephul

Zugleich betonte er, dass die notwendige Führungsrolle Deutschlands politischer Natur sei. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe es geschafft, alle Europäer zusammenzubringen und zu vereinen, auch unterschiedliche Interessen und Nuancen hinter der Ukraine zu versammeln. Wadephul sagte: „Das war nicht immer so.“