"Andere Dinge werden gebraucht": Italien steigt überraschend aus Waffenbeschaffung für die Ukraine aus

Italien hat überraschend seine Teilnahme am Nato-Waffenbeschaffungsprogramm für die Ukraine ausgesetzt. Außenminister Antonio Tajani erklärte, dass Waffenlieferungen möglicherweise nicht mehr notwendig seien, sollten die laufenden Friedensgespräche erfolgreich sein.

Laut "Bloomberg" betonte Tajani in Brüssel: "Wenn wir eine Vereinbarung erreichen und die Kämpfe aufhören, werden keine Waffen mehr benötigt. Andere Dinge, wie Sicherheitsgarantien, werden gebraucht."  

Kursänderung der italienischen Regierung

Die italienische Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni zeigt mit diesem Schritt eine deutliche Kursänderung. Zuvor hatte Rom seinen Verteidigungshaushalt eingeschränkt und eine zurückhaltendere Haltung bei Waffenlieferungen eingenommen.

Italien ist laut "RBC" das erste große EU-Land, das offen Bedenken hinsichtlich weiterer Waffenlieferungen äußert. Dies könnte auch die Koordination innerhalb der Nato erschweren. 

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni Mauro Scrobogna/LaPresse/AP/dpa

Unterstützung soll weitergehen

Europäische Rüstungsunternehmen und andere Nato-Verbündete betonen hingegen, dass selbst bei einem möglichen Waffenstillstand die Unterstützung für die Ukraine nicht nachlassen dürfe. Die Ukraine hatte zuvor zusätzliche Waffen im Wert von mindestens einer Milliarde Euro für den Winter angefordert.