3. Investitionskosten
Unter den Investitionskosten verbergen sich die Ausgaben eines Heims für den Aus- und Umbau des Heims, Modernisierungsmaßnahmen und Instandhaltung. Das kann vom verbesserten Brandschutz über einen neuen Aufzug bis zu neuen Möbeln in den Gemeinschaftsräumen alles sein. Die Investitionskosten machen rund ein Sechstel des gesamten Eigenanteils aus. Im Bundesdurchschnitt sind das 457 Euro im Monat, wobei die Spanne von 313 Euro in Brandenburg bis 587 Euro in Nordrhein-Westfalen reicht.
Die Investitionskosten könnten in den nächsten Jahren stärker ansteigen als andere Bestandteile des Eigenanteils. Das liegt daran, dass auf Grund der immer höheren Zahl an Pflegebedürftigen Heime entsprechend neu und ausgebaut werden müssen. Staatliche Förderungen dafür wurden in den vergangenen Jahren gekürzt, so dass mehr Kosten auf die Heimbewohner umgelegt werden.
4. Ausbildungsumlage
Je nach Einrichtung trägt dieser Kostenpunkt der Personalkosten vielleicht einen anderen Namen, bezahlt wird damit die Ausbildung neuen Personals. Heimbewohner müssen daran einen Anteil zahlen, der im Vergleich zu den anderen Kosten mit rund 100 Euro pro Monat geringer ausfällt. Gerade diese Umlage ist aber umstritten. Verbände wie der Sozialverband Deutschland argumentieren, dass die Ausbildung von Pflegepersonal eine staatliche Aufgabe sein und daher auch von öffentlicher Hand bezahlt werden sollte.
Wie werden sich die Pflegekosten entwickeln?
Insgesamt werden die Kosten für die Pflege in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Bedingt durch den demografischen Wandel gibt es immer mehr Senioren in Deutschland, bei denen die Wahrscheinlichkeit, zum Pflegefall zu werden, höher ist als bei Jüngeren. Bis 2035 soll die Zahl der Pflegebedürftigen um 540.000 Personen ansteigen, bis 2055 um 1,84 Millionen Personen. Zwar müssen nicht alle davon in ein Pflegeheim, allerdings muss die Zahl der Plätze trotzdem massiv ausgebaut werden. Auch die Personalkosten werden weiter steigen. Dieses Jahr stiegen die Tariflöhne um 200 Euro plus 5,5 Prozent. Daran dürfte sich in den kommenden Jahren wenig ändern, denn Pflegekräfte werden händeringend gesucht – und in einer solchen Notlage steigen für gewöhnlich die Löhne stark.
Die Lösung des Problems könnte sein, den Eigenanteil abzuschaffen und die Pflegeversicherung zu einer Pflegevollversicherung machen. Die Finanzierung könnte etwa dadurch gelingen, dass die Beitragsbemessungsgrenze abgeschafft wird, also Menschen mit höherem Einkommen höhere Beiträge zahlen. Ebenso wird darüber nachgedacht, die private Pflegeversicherung abzuschaffen und alle dort Versicherten – hauptsächlich wohlhabende Menschen – ebenfalls in die gesetzliche Pflegeversicherung zu integrieren. Der Beitrag müsste aber wohl trotzdem für alle leicht um bis zu 0,2 Prozent ansteigen. Ob solche Schritte umgesetzt werden, ist aber fraglich. Eigentlich will keine der Ampel-Parteien den Pflegebeitrag erhöhen, die FDP sträubt sich zudem gegen die anderen beiden Vorschläge.