Kriegsschiff aus Russland in Flammen: Mangel an Ersatzteilen als Ursache?
Russland verliert schon wieder ein Schiff, die Ukraine kann sich zurücklehnen. Der Brand wurde nicht von einer Drohne ausgelöst.
Murmansk – Russland hat im Ukraine-Krieg offenbar einen weiteren Verlust zu verkraften. In der Barentssee am Rande des arktischen Ozeans hat nach einem Motorschaden ein russisches U-Boot-Abwehrschiff gebrannt. Dies gab am 10. Juni auf Facebook Dmytro Pletentschuk bekannt, der Pressesprecher der südlichen Streitkräfte der ukrainischen Armee.

Russland kann seine Schiffe auch ohne ukrainische Unterstützung zerstören
Viele Schiffe der russischen Marine, die noch aus der Sowjetunion übrig seien, werden in der ukrainischen Hafenstadt Mykolajiw gewartet. Pletentschuk schiebt den Grund für den Brand auf der „Admiral Lewtschenko“ deshalb auf fehlende Ersatzteile. Da der Zugriff auf die Expertise aus Mykolajiw fehle und die Crew den Motor nicht selber habe warten können, sei er eben kaputtgegangen, argumentierte Pletentschuk. Die Angaben lassen sich nicht abschließend überprüfen und wurden vom Kreml noch nicht bestätigt.
Die „Admiral Lewtschenko“, ein Zerstörer der Udaloy-Klasse, gehörte zur russischen Nordflotte. Sie wurde 1982 gebaut und nahm noch vor wenigen Wochen an der Marineübung „Kumscha 2024“ teil. Mit seiner Besatzung von fast 400 Mann sei das brennende Schiff zwar nicht die „Moskwa“, aber trotzdem nicht schlecht, beendete der Pressesprecher seinen Beitrag. Die „Moskwa“ war Russlands Flaggschiff, ein sowjetischer Lenkwaffenkreuzer mit einer Besatzung von über 500 Mann. Sie sank 2022 im Einsatz auf dem Schwarzen Meer.
Die Ukraine hat Wladimir Putins Schwarzmeerflotte seit Kriegsbeginn stark dezimiert. Im Februar und März konnte sie das russische Patrouillenboot „Sergej Kotow“ und das Landungsschiff „Cäsar Kunikow“ versenken. Laut Angaben der ukrainischen Armee sind mittlerweile über ein Drittel der russischen Flotte im Schwarzen Meer zerstört worden. Dabei setzt die Ukraine hauptsächlich auf wendige Marinedrohnen: unbemannte Wasserfahrzeuge, die aus der Ferne gesteuert werden. (ah)