Lieferando-Kuriere streiken am 1. Mai in Frankfurt – Forderung „kämpferisch auf die Straße tragen“
Wer sich in Frankfurt und Offenbach essen liefern lassen will, könnte am 1. Mai ein Problem haben. Die Kuriere von Lieferando wollen auf Aufruf der NGG streiken. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen.
Essenskuriere von Lieferando in Frankfurt und Offenbach wollen am 1. Mai die Arbeit niederlegen. Zu dem Warnstreik ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf. „Das wird der längste Warnstreik, den es bei Lieferando in Deutschland bisher gab“, sagt Gewerkschaftssekretärin Anna Langensiepen Geplant sei, dass die Beschäftigten ihre Arbeit für zwölf Stunden, von 9 bis 21 Uhr, niederlegen.
Die Lieferando-Rider wollen sich zudem der großen Demonstration zum Tag der Arbeit in Frankfurt anschließen, zu der der Deutsche Gewerkschaftsbund aufruft. Sie beginnt um 10.30 Uhr an der Hauptwache und endet mit einer Kundgebung um 12 Uhr auf dem Römerberg. „So werden wir unsere Forderung nach einem Tarifvertrag laut und kämpferisch auf die Straße tragen“, sagt die Gewerkschaftssekretärin. Die NGG hatte Lieferando nach eigenen Angaben bereits vor mehr als einem Jahr zu Tarifverhandlungen aufgefordert.
Gewerkschaft NGG fordert 15 Euro Mindestlohn und 13. Monatsgehalt bei Lieferando
In dem von der NGG geforderten Mantel- und Entgelttarifvertrag soll etwa festgeschrieben werden: ein Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde, ein 13. Monatsgehalt, „angemessene“ Zuschläge für Schichten am Abend, an Sonn- und Feiertagen, die volle Bezahlung der letzten Fahrt nach Hause und eine Kilometerpauschale von 50 Cent netto für autofahrende Lieferanten und Lieferantinnen.
Schon im April vergangenen Jahres hatten Lieferando-Kuriere in Frankfurt die Arbeit niedergelegt, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Damals teilte ein Unternehmenssprecher mit, die Mehrheit der Fahrer:innen sei mit ihrem Job zufrieden. Die Bezahlung sei besser als bei anderen Servicekräften in der Gastronomie, und die unbefristeten Festanstellungen bei Lieferando seien branchenweit einzigartig, hieß es weiter.