Mehrere Personen in Gewahrsam genommen - Proteste gegen AfD-Chef Chrupalla in Hamburg - Polizei setzt Wasserwerfer ein

  • Kommentare
  • E-Mail
  • Teilen
  • Mehr
  • Twitter
  • Drucken
  • Fehler melden
    Sie haben einen Fehler gefunden?
    Bitte markieren Sie die entsprechenden Wörter im Text. Mit nur zwei Klicks melden Sie den Fehler der Redaktion.
    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
dpa Die Polizei setzt gegen Teilnehmer mehrer Anti-Rechts-Bündnisse in Hamburg-Harburg Wasserwerfer ein
Sonntag, 26.01.2025, 19:09

Ein Besuch von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel in Hamburger Rathaus sorgte bereits für zahlreiche Proteste. Am Sonntag kommt nun der Co-Vorsitzende Tino Chrupalla. Die Polizei muss einen Wasserwerfer einsetzen und nimmt mehrere Personen in Gewahrsam.

Bei Protesten gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung mit dem Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla ist es in Hamburg zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Es habe Leichtverletzte gegeben, mehrere Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher. In der Spitze waren den Angaben zufolge bei drei Protestkundgebungen insgesamt 2900 Menschen gegen die AfD auf die Straße gegangen.

Als Demonstranten versuchten, Teilnehmern den Zugang zur Friedrich-Ebert-Halle im Stadtteil Heimfeld zu verwehren, ging die Polizei mit Pfefferspray gegen die Blockierer vor. Auch ein Wasserwerfer kam mehrfach zum Einsatz.

Polizei sichert Chrupalla-Auftritt mit Großeinsatz

Mehrere Beamte und Demonstranten hätten Augenreizungen erlitten, sagte ein Sprecher. Die Polizisten seien vor Ort versorgt worden und hätten ihren Dienst fortsetzen können. Ob es auch Festnahmen gegeben habe, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. 

Anti-AfD-Kundgebungen in Hamburg-Harburg
dpa Polizisten und Teilnehmer mehrer Anti-Rechts-Bündnisse kollidieren in Hamburg-Harburg

Schon Stunden vor Beginn der Veranstaltung zum AfD-Wahlkampfauftakt hatten hunderte Demonstranten im Umfeld der Halle gegen Rechtsruck und Rassismus demonstriert. Auf Plakaten war „Nie wieder ist jetzt“ oder „Wir sind die Brandmauer“ zu lesen. „Fuck AfD“ stand in großen Lettern auf einer Mauer des Friedrich-Ebert-Gymnasiums, dem die Halle als Aula dient. „Unsere Schule ist bunt“ stand auf einem Banner.

Die Polizei hatte den Veranstaltungsort weiträumig abgesperrt und war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Proteste schon bei Besuch von Weidel

Bei seiner Rede griff Chrupalla vor 650 Zuhörerinnen und Zuhörern die Migrationspolitik der Bundesregierung scharf an. Das von der Union geforderte Maßnahmenpaket , das unter anderem schärfere Grenzkontrollen und die Abweisung von Flüchtlingen ohne gültige Papiere vorsieht, nannte er „ein reines wahlkampftaktisches Manöver“. Einen Politikwechsel gebe es nur mit der AfD.

AfD-Bundesparteichef Chrupalla spricht in Hamburg-Harburg
dpa AfD-Bundesparteichef Chrupalla spricht in Hamburg-Harburg

Chrupalla warnte Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz davor, eine Zusammenarbeit mit der AfD weiter abzulehnen, da „diejenigen, die Brandmauern bauen wollen, hinter diesen Mauern verbrennen werden“.

Vor gut einer Woche hatte bereits ein Auftritt der Co-Bundesvorsitzenden und Kanzlerkandidaten der AfD, Alice Weidel , im Hamburger Rathaus für Proteste gesorgt. Gut 16.000 Menschen gingen nach Polizeiangaben dagegen auf die Straße. Damals waren die Demonstrationen weitgehend friedlich verlaufen.

lsc/dpa