Uneinigkeit über Waffenruhe: Druck auf Russland oder offene Verhandlungen?

Im anhaltenden Ukraine-Konflikt stehen die Meinungen über die Dringlichkeit einer Waffenruhe vor weiteren Friedensverhandlungen im Mittelpunkt der internationalen Diskussionen. Einige Politiker fordern eine sofortige Einstellung der Kampfhandlungen als Voraussetzung für konstruktive Gespräche, während andere bereit sind, Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen.

Uneinigkeit über Notwendigkeit einer Waffenruhe 

Auch Trump hatte ursprünglich eine sofortige Waffenruhe für die Ukraine verlangt. Diese Forderung gab er aber nach seinem Treffen mit Putin am vergangenen Freitag in Alaska auf. Nicht so Kanzler Merz: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das nächste Treffen ohne eine Feuerpause stattfindet“, sagte er bei dem Gespräch im erweiterten Kreis. „Lasst uns daran arbeiten und versuchen, Druck auf Russland auszuüben.“

Friedrich Merz
19.08.2025, USA, Washington: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gibt im Willard Hotel ein Pressestatement nach einem Spitzentreffen von US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit europäischen Staats- und Regierungschefs im Weißen Haus. Kay Nietfeld/dpa

Selenskyj kassierte die Forderung nach einer Waffenruhe vor einem Treffen mit Putin hingegen ein. „Ich finde, dass wir uns ohne irgendwelche Vorbedingungen treffen und darüber nachdenken müssen, wie dieser Weg zur Beendigung des Krieges weitergehen könnte“, sagte er nach den Gesprächen. „Wir sind bereit zu jedem Format.“ Zugleich sagte er, die Forderung nach einer Waffenruhe als Voraussetzung für Friedensverhandlungen sei berechtigt gewesen.

Ukraine ist bereit für einen Waffenstillstand

Trump sagte bei seinem Treffen mit Selenskyj, er möge zwar das Konzept einer Feuerpause, weil damit das Töten von Menschen sofort aufhören würde. „Aber wir können an einem Deal arbeiten, wo wir auf ein Friedensabkommen abzielen.“ Zuvor hatte Selenskyj bei einem Treffen mit den Europäern in der ukrainischen Botschaft in Washington betont: „Die Ukraine ist bereit zu einem realen Waffenstillstand und der Errichtung einer neuen Sicherheitsarchitektur.“