Zwei massive Eisentore auf Zuwegungen zum Bauern in der Au werden ab 1. September zeitweise geschlossen. Wanderer und Mountainbiker müssen Umwege in Kauf nehmen.
Bad Wiessee – Auf Zuwegungen zum Bauern in der Au in Bad Wiessee stehen seit einiger Zeit zwei massive Eisentore. Bisher standen die Tore offen und konnten von Wanderern und Bergradlern problemlos passiert werden. Das wird sich nun ändern – zumindest zeitweise. Auf Schildern wird angekündigt, dass die Tore ab 1. September, also ab diesem Sonntag, bis 15. Oktober jeweils von 17 bis 8 Uhr geschlossen werden. Vom Bucherweg aus und über den Luckengraben ist das Gebiet dann nicht mehr erreichbar, ein Zugang – auch das wird auf dem Schild erklärt – ist während besagter Zeiten nur über Söllbach möglich. Auf dem Schild ist von einer „Wildruhezone“ die Rede.
Sprecher: Schaulustige beunruhigen die Tiere
Franz Haslberger, Eigentümer des Bauern in der Au, ist für die Sperrung verantwortlich und begründet sie auf Nachfrage mit der Brunft (Paarungszeit) der Hirsche. Es sei toll, dies von der richtigen Stelle aus – beispielsweise dem Bauern in der Au – zu beobachten, lässt der Großgrundbesitzer über seinen Sprecher mitteilen. Allerdings würden Schaulustige manchmal durchs Gelände fahren, zeitweise auch abends, „was die Tiere beunruhigen kann“. Daher die Absperrung.
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Was Wanderer und Mountainbiker von der Haslberger-Maßnahme halten werden, bleibt abzuwarten. Das Landratsamt hat auf Nachfrage bereits erklärt, für diese Wege nicht zuständig zu sein, und hat den Ball der Gemeinde zugespielt. Bürgermeister Robert Kühn (SPD) berichtete daraufhin, dass Haslberger die Gemeinde rechtzeitig über die Errichtung der Tore und die geplante Schließung informiert habe. Einwände erhob die Kommune nicht. Die Leute hätten sich in der Vergangenheit den Wildtieren bisweilen zu sehr genähert – eine Kanalisation mache für ihn zu dieser Zeit Sinn, sagt Kühn. „Ansonsten“, so betont er, „sind wir natürlich immer bemüht, alle Wanderwege frei zu halten.“ kw