Jagdszenen in Mittenwald: Schleuser verletzt Polizisten

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Endstation Mittenwald: Hier stoppte der Schleuser seine Fahrt und flüchtete in den angrenzenden Wald. © Bundespolizei

Eine kurze, aber gefährliche Flucht vor der Bundespolizei hat am Dienstag bei Mittenwald mit der Festnahme eines mutmaßlichen Schleusers geendet. Nach abruptem Stopp des Wagens auf der Bundesstraße 2 ist der Fahrzeugführer in den angrenzenden Wald gerannt. Einem Beamten, der ihn einholen konnte, sprühte er mit einem Pfefferspray unvermittelt ins Gesicht.

Mittenwald - Nachrückenden Polizisten gelang es, den Belarussen zu stellen. Mit seinem Auto hatte er drei syrische Migranten befördert. Der 21-Jährige ist am Mittwoch auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft genommen worden.

Als sich das in Polen zugelassene Auto mit den drei Geschleusten der Kontrollstelle näherte, reduzierte der Mann am Steuer die Geschwindigkeit nicht. Die Anhaltesignale des Beamten missachtete er ebenso. Er fuhr, wie einer der Insassen später berichtete, in einem Ausweichmanöver an diesem vorbei, sodass der Wagen ins Schleudern geriet. Die Syrer fürchteten dabei um ihr Leben.

Offenbar dämmerte es dem Belorussen, dass seine Flucht nicht funktionieren wird. „Nach etwa einem halben Kilometer vollzog er eine Vollbremsung, stürzte aus dem Fahrzeug und rannte in das an die Bundesstraße angrenzende Waldstück“, teilt ein Sprecher der Bundespolizei mit. Einem Beamten gelang es, den Mann einzuholen. Unmittelbar bevor er ihn zu fassen bekam, zückte dieser das Pfefferspray. Schnell waren jedoch andere Verfolger zur Stelle und legten ihm Handschellen an. Unterdessen nahmen weitere Ordnungshüter die syrischen Mitfahrer, die offenkundig verängstigt im Fluchtwagen verharrten, in Gewahrsam. Für sie ging’s ins Revier nach Garmisch-Partenkirchen. Ihren Angaben zufolge hatten sie für die Schleusung nach Deutschland pro Person insgesamt rund 15 000 Euro zahlen müssen. Allein für die letzte Etappe hätten die Schleuser von jedem mehrere hundert Euro verlangt. Die Männer im Alter von 18, 23 und 28 Jahren kamen danach in eine Flüchtlingsaufnahmestelle in München.

Der mit Reizstoff traktierte Polizist wurde ins Klinikum Garmisch-Partenkirchen gebracht. „Er war vorerst nicht mehr dienstfähig“, sagt der Polizeisprecher. „Von bleibenden Schäden ist derzeit jedoch nicht auszugehen.“ Gegen den Belarussen, der über ein polnisches Visum verfügt, ermittelt die Bundespolizeiinspektion Rosenheim wegen des Einschleusens von Ausländern, des tätlichen Angriffs auf beziehungsweise des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie der gefährlichen Körperverletzung. Er wurde am Mittwochnachmittag beim Amtsgericht in München vorgeführt. Der Belorusse sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim ein.  

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