Play the Market: Miesbacher gewinnen bayernweites Planspiel gegen 1410 Teilnehmer
Gegen 1410 Schüler aus ganz Bayern sind Franz Naumann und Tassilo Mall beim Wirtschaftsplanspiel Play the Market angetreten – und haben gewonnen. Nach einem dritten Platz im Vorjahr setzten sich die Miesbacher diesmal mit großem Abstand an die Spitze. Nun winkt ihnen eine USA-Reise.
Miesbach – Sie hatten es angekündigt. „Wir planen, nächstes Jahr erneut teilzunehmen“, wurden Franz Naumann (18) und Tassilo Mall (17) vor einem Jahr in der Heimatzeitung zitiert, nachdem sie als drittplatziertes Team aus dem Wirtschaftsplanspiel Play the Market hervorgegangen waren. Ein Jahr später hat sich diese Hartnäckigkeit ordentlich ausgezahlt: Als bayernweit bestes Team setzten sich die beiden Miesbacher Gymnasiasten gegen 562 andere Gruppen und 1410 Teilnehmer durch. Gewonnen haben sie eine einwöchige Sprachreise nach New York – und jede Menge Erfahrungen.
In dem betriebswirtschaftlichen Planspiel, das für bayerische Gymnasiasten, Fach- und Berufsoberschüler ab der zehnten Jahrgangsstufe entwickelt wurde, mussten die Miesbacher erneut ein fiktives Produkt entwickeln. Die Wahl fiel auf ein „Nature-for-you“-Paket, bestehend aus mehreren Modulen, um Natur zu Hause erlebbar zu machen. „Zum Beispiel ein Helm, eine VR-Brille, Kopfhörer und eine Atemmaske befinden sich darin“, erklärt Mall. Für realistisch umsetzbar halten die beiden Elftklässler das Produkt zwar nicht – aber darauf kam es auch nicht an im Planspiel.
Vielmehr ging es in den Spielrunden darum, Ausgaben des fiktiven Unternehmens gezielt zu steuern. Mit der richtigen Taktik und ausgewogenen Schwerpunkten zwischen Marketing, Personal und anderen Bereichen soll der wirtschaftliche Erfolg gesteigert werden, was aber freilich keine Frage des Glücks ist. Wie schon im Vorjahr setzten die beiden jungen Erwachsenen auf eine selbst entwickelte und verbesserte Excel-Tabelle, die letztlich wohl auch erfolgsentscheidend war.
Zwischendrin schien der Sieg gefährdet
Als ihnen dann ein Punktebonus für die beste Präsentation durch die Lappen ging und das Unternehmen in Runde 5 plötzlich kräftig Verluste einfuhr, kamen Mall und Naumann trotzdem noch einmal ins Schwitzen. „Wir waren dann doch nicht mehr so sicher, dass wir gewinnen“, erinnert sich Mall. „Das war wirklich brutal spannend.“ Für die Entscheidung im Finale wurden die besten zwölf Teams, bestehend aus 28 Personen, für zwei Tage in eine Jugendherberge nach Dachau eingeladen. Zusammen in einem Raum fieberten die Teams vor ihren Rechnern mit. Naumann, der in den Zuschauerreihen auch seine Mutter und seinen Opa sitzen hatte, schildert: „Der Professor hat das wirklich sehr spannend gemacht.“ Wie groß der eigene Vorsprung war, sei völlig unklar gewesen.
Erst am Ende stellte sich heraus: Das Schwitzen wäre nicht nötig gewesen. Mit 97 von 100 möglichen Punkten war der Sieg der Miesbacher nicht gefährdet. Mehr als 15 Punkte trennten sie von ihren Verfolgern – „es war nicht so knapp wie gedacht“, sagt Naumann. Ganz so kompetitiv sei das Planspiel unter den Teilnehmern, getragen vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft und gefördert unter anderem vom Bayerischen Wirtschaftsministerium, aber gar nicht gewesen. Einige der Wettbewerber seien längst Freunde geworden.
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Auf die USA-Reise, der Hauptpreis des Planspiels, freuen sich beide jetzt riesig. Flug und Unterkunft werden ebenso gestellt wie der Sprachkurs an den Vormittagen. „Danach haben wir Zeit für Sightseeing“, sagt Naumann. Unter anderem das Empire State Building und Times Square wollen beide unbedingt sehen. Profitiert haben die Gymnasiasten aber auch fachlich. Als Studiengang nach dem Abitur, das in knapp einem Jahr ansteht, erwägt Naumann Betriebswirtschaftslehre und Mall Finanzmathematik. Der Sieg im Planspiel hat die Motivation dafür noch einmal gestärkt. nap