400 Parkplätze für Freizeitpark und Stadion: Märchenwald-Chef plant Riesen-Parkdeck
Der Märchenwald-Chef stellt bei der Bürgervereinigung seine Planungen für ein Parkdeck vor. Am Stadion sollen demnächst 400 Autos Platz finden.
Wolfratshausen – Natürlich kommen sie mit dem Auto. Die Familien, die den Freizeitpark Märchenwald besuchen, alle mit kleinen Kindern, die meisten mit viel Proviant und Buggys zum einen, die Sportler von Gastmannschaften mit Trikotkoffern und Ballsäcken zum anderen. Die bestehenden Parkplätze reichen dafür nicht. Die Lösung, die Märchenwald-Chef Daniel Diessl am Mittwochabend bei der Bürgervereinigung vorstellte, soll das ändern. Im Farcheter Vereinsheim Costa Smeralda skizzierte er seinen Plan: 400 Parkplätze möchte er auf dem großen Parkplatz an der Kräuterstraße schaffen. Ein Parkdeck mit drei unterschiedlich hohen Schiffen plant der Freizeitpark-Betreiber dort. Dass er sich Gedanken macht und in Gesprächen mit der Stadt ist, war bereits bekannt. Die Dimensionen des Vorhabens sind neu.
Für Freizeitpark und Stadion: Märchenwald-Chef plant Riesen-Parkdeck mit 400 Plätzen
Wie Diessl vorrechnete, sei die Planung aber nicht überzogen: „An 130 Tagen im Jahr gibt es zu wenige Parkplätze. Das ist jeder dritte Tag.“ Mit den über 300 zusätzlichen Stellplätzen würde der größte Teil des Auto-Andrangs aufgefangen – „an etwa 20 Tagen würde es immer noch nicht ausreichen“.
Der Plan sieht einen dreistufigen Bau auf dem Areal vor, das der Stadt gehört. Direkt an der Kräuterstraße wäre das in den Boden eingelassene Parkdeck etwa 1,40 Meter hoch – den Zaun ausgerechnet. Das mittlere Bauwerk wäre ein Stockwerk höher, direkt am Stadion wäre der Bau am höchsten – drei Stockwerke umfasst er dort.
„Wird sich nie amortisieren“: Märchenwald-Chef plant 400 Parkplätze in Farchet
Das Parkhaus „wird sich wahrscheinlich nie amortisieren“, räumte der Märchenwald-Betreiber ein. Die Hauptsaison im Park und dem Stadion sei nun einmal zeitlich auf ein halbes Jahr begrenzt. Außerdem herrsche in dem Parkhaus unter Tags keine große Fluktuation. Und die heimischen Sportler sollen für ihren Trainingsbetrieb nicht zur Kasse gebeten werden. Nach 16 Uhr sollen drei Stunden auf dem Parkplatz kostenlos sein.
Klaus Heilinglechner kennt die Pläne schon etwas länger. Diessl stellte dem Rathauschef die Überlegungen vor. Der Bürgermeister hält den Plan für wichtig. „Wir müssen für diesen Ortsteil eine Lösung finden. Das Problem spitzt sich immer mehr zu.“ Er erinnerte daran, dass vor über zehn Jahren ein ähnliches Ansinnen bereits an Widerständen aus dem Ortsteil und den Sportvereinen gescheitert war. „Es gibt heute ein anderes Bewusstsein für das Problem“, sagte Heilinglechner. „Wir haben mehrere Optionen für den Ortsteil immer wieder durchgespielt“, die Lösung auf dem bereits bestehenden Parkplatz habe sich als die sinnvollste herauskristallisiert.
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Über Details wurde noch nicht gesprochen. Mit Absicht: Diessl hofft darauf, dass das Thema im Stadtrat Anklang findet, bevor die Planung noch konkreter werde. „Die kostet dann nämlich Geld.“ Für das Grundstück müsste ein Bebauungsplan entworfen werden. „Da gibt’s im Moment noch nichts“, erklärte Heilinglechner. Der Prozess könne also noch andauern. Damit bliebe Zeit, über Details der Finanzierung oder den Betrieb zu sprechen. Heilinglechner: „Ich bin nicht scharf darauf, ein Parkhaus zu betreiben – aber das entscheidet am Ende die Politik“, also der Stadtrat.
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Der wolle sich auch Gedanken um ein weiteres Farcheter Problem machen: die Dauerparker auf den Straßen. Die CSU habe die Idee von Anwohnerparkausweisen in die Diskussion gebracht. Bürgervereinigungs-Stadtrat Helmuth Holzheu war „überrascht, wie viele Dauerparker hier stehen“, sagte er beim Stammtisch in Farchet. Die wurden beim Parkhaus-Plan bisher nicht berücksichtigt.
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Heilinglechner kündigte an, das Thema mit in den Stadtrat zu nehmen. Märchenwald-Chef Diessl möchte in der Zwischenzeit das Gespräch mit anderen Fraktionen und den Sportvereinen – TSV und BCF Wolfratshausen – suchen, die das Stadion und den zugehörigen Parkplatz nutzen. » KOMMENTAR