Das ist eines der meistunterschätzten Ausflugsziele Deutschlands
In Baden-Württemberg verzaubert ein noch weitgehend unentdecktes Naturwunder mit seiner gewaltigen Farbenpracht. Es gilt als eines der meistunterschätzten Ausflugsziele Deutschlands.
Blaubeuren – Baden-Württemberg bietet eine Vielzahl von Ausflugszielen, die es zu entdecken gilt. Neben dem Bodensee, dem tiefsten See Deutschlands, zieht auch die Wutachschlucht, der größte Canyon des Landes, viele Besucher an. Ein weiteres Highlight ist die Burg Hohenzollern, die bereits als Hogwarts von Baden-Württemberg bezeichnet wurde. Doch es gibt auch weniger bekannte Orte, die nicht so viel Beachtung finden.
Der Finanzdienstleister SumUp hat sich mit diesen weniger bekannten, aber dennoch lohnenswerten Ausflugszielen in Deutschland beschäftigt. Die Analyse beruht auf verschiedenen Kriterien: 5-Sterne-Bewertungen auf TripAdvisor, die Gesamtzahl der Bewertungen, Beiträge auf Instagram, das Google-Suchvolumen und Erwähnungen in Online-Artikeln. Auf diese Weise hat SumUp Orte identifiziert, die trotz positiver Resonanz oft übersehen werden.
Der Blautopf in Blaubeuren zählt zu den meistunterschätzten Ausflugszielen Deutschlands
Ein solches unterschätztes Ziel ist der Blautopf in Blaubeuren bei Ulm. Mit seinem beeindruckenden, tiefblauen Wasser hat er auf TripAdvisor nur 352 Bewertungen (Stand: 13. Mai 2025), von denen jedoch zwei Drittel die Höchstwertung von 5 Sternen erhalten. Zum Vergleich: Die Burg Hohenzollern hat fast 1.300 Bewertungen. Auch in den anderen Kategorien ist der Blautopf unterrepräsentiert.

Das Besondere am Blautopf ist, wie der Name bereits verrät, seine fast schon unnatürliche, tiefblaue Farbe. Diese entsteht durch einen physikalischen Effekt der Lichtstreuung an den nanoskaligen Kalkpartikeln, die im Wasser verteilt sind. Sie variiert je nach Lichteinfall in ihrer Intensität. Der Blautopf ist nach dem Aachtopf die zweitgrößte Karstquelle Deutschlands. Der Quelltopf hat eine Tiefe von 21 Metern und einen Durchmesser von 40 Metern. Das Blautopf-Areal wird seit August 2024 umfassend saniert. Seit dem 15. Januar 2025 ist es wieder für alle geöffnet.
Unter dem Blautopf verläuft ein umfangreiches Höhlensystem
Die Klarheit des Wassers, die für den blauen Effekt entscheidend ist, resultiert auch aus den natürlichen Filterschichten im umliegenden Erdreich. Der Blautopf wird von Regenwasser gespeist, das sich in einem komplexen Höhlensystem unter der Schwäbischen Alb sammelt und dort austritt. Die Blautopfhöhle, die direkt an den See grenzt, ist bisher auf einer Länge von etwa elf Kilometern erforscht, ein Ende ist jedoch noch nicht in Sicht. Das gesamte Höhlensystem, das den Blautopf speist, wird auf etwa 160 Kilometer geschätzt.
Rund um den Blautopf ranken sich viele Sagen und Legenden, darunter die „Historie von der schönen Lau“ des schwäbischen Dichters Eduard Mörike.