Könnte es auch in Deutschland ein schweres Erdbeben geben? Experte erklärt, welche Regionen gefährdet sind

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Ein schweres Beben erschütterte Asien – aber wie gefährlich ist die Lage in Deutschland? Experten warnen: Auch hier droht Erdstoß-Gefahr.

Frankfurt – Nach dem verheerenden Erdbeben in Südostasien fragen sich viele: Könnte so etwas auch bei uns passieren? „Auch wenn Deutschland nicht als klassisches Erdbebenland gilt, sind gefährliche Beben nicht ausgeschlossen“, erklärt Diplom-Meteorologe und Buchautor Dominik Jung von wetter.net.

Schweres Erdbeben in Asien Ende März. Könnte es auch in Deutschland zu einem größeren Beben kommen? © picture alliance/dpa/AP | Uncredited /Montage

In der Vergangenheit kam es vor allem im Westen des Landes bereits mehrfach zu spürbaren Erschütterungen, erklärt Jung. Dabei spiele die Nähe zur sogenannten „Oberrheingraben-Störungszone“ eine zentrale Rolle – eine geologische Schwächelinie, die sich von Basel bis in die Eifel zieht. Dort treten immer wieder kleinere bis mittlere Beben auf. Laut dem Experten könnten sogar stärkere Beben auftreten, wenn sich Spannungen in der Erdkruste entladen – ähnlich wie es nun in Thailand und Myanmar geschah.

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Erdbeben in Deutschland: Experte nennt potenziell gefährdete Gebiete

Besonders gefährdet seien laut Jung Regionen im Südwesten Deutschlands – darunter die Eifel, der Hegau, das Rheinland sowie Teile des Schwarzwalds. Die meisten Erdstöße sind zwar nur mit sensiblen Messgeräten erfassbar, doch es gibt Ausnahmen: Am 13. April 1992 bebte in Roermond (Niederlande, nahe NRW) die Erde mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskala – und richtete auch in Deutschland Schäden an. Selbst in Frankfurt oder Köln war das Beben deutlich zu spüren. Solche Ereignisse sind zwar selten, aber keinesfalls auszuschließen. Viele Gebäude in Deutschland sind zudem nicht auf Erdbeben ausgelegt – ein Risiko, das oft unterschätzt wird. Zuletzt kam es in Sachsen zu einem Erdbeben.

Klimawandel verändert Belastung: Das stärkste Erdbeben Deutschlands

Das bislang stärkste dokumentierte Erdbeben auf deutschem Boden ereignete sich am 18. Februar 1756 bei Düren in der Nordeifel – mit einer geschätzten Magnitude von 6,1. Damals stürzten zahlreiche Gebäude ein, selbst Kirchtürme wurden beschädigt.

Auch wenn ein solches Beben heute deutlich besser wissenschaftlich erfasst und gedeutet werden könnte, bleiben viele Risiken bestehen – vor allem für Regionen, die nicht auf solche Naturgewalten vorbereitet sind. Und: Mit dem Klimawandel verändere sich auch die Belastung der Erdkruste durch veränderte Wasserverteilung, so Jung. Ob das langfristig auch die Erdbebenhäufigkeit beeinflusse, sei derzeit Gegenstand intensiver Forschung.

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