Mit 7 verliert Kaden beide Beine nach einer Grippe - heute hat er eine Mission

Eine Erkrankung hat sein Leben verändert: Kaden warnt deshalb nun andere vor der Grippe. Der Junge aus Michigan möchte anderen Kindern ähnliche Schicksalsschläge ersparen. Dieser ist bei Kaden nun drei Jahre her.

Mit sieben Jahren begann alles zunächst ganz harmlos, wie seine Mutter der Initiative „Families fighting flu“ („Familien bekämpfen Grippe“) erzählt: Michele Stevenson bemerkte, dass er sich unwohl fühlte und nicht so energiegeladen war wie sonst. Sie vermutete, er habe sich vielleicht eine Erkältung oder einen Magen-Darm-Infekt eingefangen. Doch auch nach vier Tagen ging es dem Jungen nicht besser, sondern schlechter. Starke Schmerzen im rechten Bein kamen dazu.

Schließlich fuhren sie ins Krankenhaus. Die Diagnose: Grippe und Streptokokken. Sein Zustand führte zu Komplikationen. Seine Mutter sagte im „ABC News“-Interview: „Es stellte sich heraus, dass er Streptokokken, Grippe und eine Sepsis hatte.“ Während einer Grippe können bestimmte Bakterien den geschwächten Zustand des Körpers ausnutzen und einen toxischen Schock auslösen. Infolgedessen versagten Kadens Herz, Leber und Nieren versagten.

Grippe-Komplikationen zwangen zur Amputation der zwei Beine

Die schwere Infektion im Blutkreislauf des Siebenjährigen zwang die Ärzte, ihm die Beine abzunehmen, um sein Leben zu retten. Kadens rechtes Bein wurde oberhalb des Knies, sein linkes unterhalb des Knies amputiert. Anschließend verbrachte er vier Wochen einer Rehabilitationsklinik. 

Michele Stevenson erzählt dem regionalen TV-Sender „WZZM“, dass die Reha-Einrichtung ihm half „sein Selbstvertrauen wiederzuerlangen und ihm zeigte, dass alles möglich ist“. Weitere Operationen werden folgen müssen, weil Kaden noch wächst.

Kaden hat nach einer schweren Infektion durch Komplikationen nach der Grippe seine Beine teilweise verloren.
Kaden hat nach einer schweren Infektion durch Komplikationen nach der Grippe seine Beine teilweise verloren. Als Superheld im Comic kämpft er für mehr Aufklärung und die Impfung. Gofundme

Kaden möchte andere vor Grippe schützen

Bis dahin hat sich der heute Zehnjährige auf seine Mission mit Superpower gemacht. Komplikationen durch die Grippe sollen bekannter werden. Mit Unterstützung der Hilfsorganisation „Families Fighting Flu“ ist aus seiner Geschichte ein Comic mit dem Titel „Kaden Blaze Fights Flu Bug“ geworden.

„Ich wollte anderen helfen und sie schützen“, erzählt Kaden Stevenson. Das tut er im Comic als Superheld, dessen Auftrag es ist, die Grippe zu bekämpfen und das Bewusstsein für das Virus zu schärfen. Seine Mutter möchte andere Eltern dazu ermutigen, ihre Kinder impfen zu lassen und sich dabei nicht von ihrem stressigen Alltag ablenken zu lassen.

„Die Mission von Families Fighting Flu ist es, das Bewusstsein und die Aufklärung zu verbessern, um die Impfbereitschaft zu fördern und die Menschen darüber aufzuklären, wie gefährlich die Grippe sein kann“, sagt Geschäftsführerin Michele Slafkosky.

Grippe-Impfung beugt schwerer Erkrankung vor

Aktuell steigen in ganz Europa die Zahlen der Grippeinfektionen – und sie betreffen stärker als in anderen Jahren Kinder und Jugendliche. Der Virologe Timo Ulrichs mahnte angesichts der früh beginnenden Influenzawelle dazu, sich jetzt noch impfen zu lassen, „um Ansteckung und schweren Verlaufsformen vorzubeugen“. Generell wäre es für alle gut. „Eine hohe Zahl von Grippetoten muss nicht sein und kann durch konsequentes Impfen vermieden werden.“

Die Stevensons möchten mit Buch aber nicht nur zur Grippeimpfung motivieren, sondern auch Hoffnung verbreiten.

Sicher ist Kaden auf seinem Weg die Unterstützung seiner Mutter. Sie erinnert im Bericht daran: „Niemals aufgeben! Das ist das Wichtigste. Niemals aufgeben! Kämpfen, kämpfen, kämpfen, kämpfen!“

Kaden wurden hier im Oktober 2025 die Fäden seiner letzten Operation vom August gezogen. Der Arzt entfernte etwa 2,5 cm Knochen und vernarbte Haut. Gesunde Haut blieb erhalten, und wenn es gut läuft, wird er erst einmal keine weitere Korrektur benötigen. Manchmal schmerzt das Bein bei bestimmten Berührungen noch. Gofundme

Da Michele Stevenson wegen Kadens Erkrankung und all der medizinischen Termine aktuell nicht arbeitet, sammelt ihre Freundin Taquana Eugene auf der Plattform „Gofundme“ Spenden. Denn sie benötigt beispielsweise ein rollstuhltaugliches Auto und ein neues barrierefreies Zuhause.