Debatte um Deutschlands Nationalhymne: Umfrage zeigt Trends – Schlappe für Linken-Politiker
Ein Vorstoß von Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Linke) sorgte für Aufregung. Eine Umfrage erhob ein diesbezügliches Meinungsbild.
Berlin – Bereits zum zweiten Mal stieß Thüringens ehemaliger Ministerpräsident und Bundestagsvizepräsident Bodo Ramelow (Die Linke) eine Debatte zum Thema „deutsche Nationalhymne“ an. Nach Mai 2019 auch Ende August 2025: Viele Ostdeutsche sängen „die Nationalhymne aus vielerlei Gründen nicht mit“, er schlage zur Abstimmung die Kinderhymne von Bertolt Brecht vor. In diesem Kontext könne auch über ein Voting bezüglich der schwarz-rot-goldenen Flaggenfarben nachgedacht werden.
Die Reaktionen waren erwartbar. So äußerte sich etwa CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann angefasst: „Unsere Flagge und unsere Hymne stehen für unsere Demokratie, unsere Grundrechte und unseren Rechtsstaat. Wer damit fremdelt, hat ein Problem mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unseres Landes.“ Der Berliner Tagesspiegel hat nun zur Causa eine Umfrage veröffentlicht, die die Meinung der hierzu befragten Personen widerspiegelt.
Vorschlag von Ramelow: Laut Umfrage sind 79 Prozent gegen neue Nationalhymne
Demnach lehnt eine große Mehrheit der Befragten den Vorstoß von Ramelow für eine neue Nationalhymne und eine neue Flagge ab. Im Auftrag des Tagesspiegel hatte das Marktforschungsunternehmen Civey online rund 5000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren befragt. 79 Prozent haben sich gegen eine neue Hymne ausgesprochen, wie die Zeitung am Samstag (6. September) berichtete. Zehn Prozent sind unentschieden, elf Prozent dafür.
Wie erhoben, zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. 25 Prozent der Ostdeutschen befürworten eine Änderung der Hymne, während es im Westen nur acht Prozent sind. Besonders verbreitet ist der Wunsch nach einer neuen Hymne bei Anhängern der Linken (39 Prozent) und des BSW (35 Prozent).
Neue Flaggenfarbe für Deutschland? Deutliche Mehrheit will an Schwarz-Rot-Gold festhalten
Noch weniger Befragte sprechen sich für neue Flaggenfarben aus. 86 Prozent wünschen sich demzufolge keine Veränderung, nur 9 Prozent sind dafür. Auch hier gibt es aber Unterschiede zwischen Ost und West: Während sich im Westen nur 6 Prozent der Befragten den Abschied von Schwarz-Rot-Gold wünschen, sind es im Osten 19 Prozent. Die höchste Zustimmung für eine neue Flagge kommt von den Anhängerinnen und Anhängern der Linken mit 37 Prozent. Damit wäre fürs Erste das Anliegen wohl vom Tisch.