Italien-Generalstreik trifft Bahn, Flugzeug und Fähren: Auch weitere Urlaubsländer betroffen
Italien-Urlauber müssen sich auf einen Generalstreik einstellen. Er trifft sämtliche Verkehrswege. Von den Einschränkungen können auch Durchreisende betroffen sein.
Frankfurt/Rom – Wenn die Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen, sind die Auswirkungen stark zu spüren. Erst im Februar kam es in Deutschland zu flächendeckenden Streiks. Am Freitag (20. Juli) müssen sich nun auch Urlauber in Italien auf stark reduzierte Fahrpläne einstellen, denn dort wird ein umfassender Generalstreik stattfinden, der alle Bereiche des öffentlichen Lebens betrifft.
Gewerkschaften rufen zum Streik auf: Erhebliche Einschränkungen in Italiens Personenverkehr erwartet
Laut rainews.it sind fast alle Sektoren betroffen. Auch in den Verkehrs- und Transportdiensten, darunter Züge, Flugzeuge, öffentliche Verkehrsmittel, Autobahnen, Fähren und der Güterverkehr, kommt es zu erheblichen Einschränkungen. Pendler, Reisende und Arbeitnehmer müssen mit erheblichen Verspätungen, Ausfällen und Unterbrechungen rechnen.
Der Streik wird von mehreren Basisgewerkschaften, darunter Usb, Cub, Sgb, Fisi und Flai, organisiert. Diese fordern eine Reduzierung der Verteidigungsausgaben zugunsten von Investitionen in Gesundheit, Bildung, öffentliche Verkehrsmittel und Arbeitssicherheit. Weitere Forderungen umfassen höhere Löhne, die Erneuerung von Tarifverträgen, eine Verkürzung der Arbeitszeiten sowie Widerstand gegen Privatisierungen und prekäre Arbeitsverhältnisse.
Zu diesen Zeiten wird in Italien gestreikt – garantiere Zeitfenster für Flugreisen
Im Bahnverkehr legen die Mitarbeiter der Unternehmen FS Italiane, Trenitalia und Italo ihre Arbeit für 24 Stunden nieder, beginnend am Donnerstag, dem 19. Juni, um 21 Uhr, bis Freitag, dem 20. Juni, um 21 Uhr.
Im Luftverkehr sind vor allem das Bodenpersonal, Gepäckabfertiger und Shuttlebus-Fahrer betroffen. Dennoch gibt es geschützte Zeitfenster von 7 bis 10 Uhr und 18 bis 21 Uhr, in denen Flüge garantiert werden. Im lokalen Nahverkehr variieren die Streikzeiten je nach Stadt. In Rom beispielsweise wird der Service von 8.30 bis 17 Uhr und ab 20 Uhr bis Betriebsschluss eingestellt.
Italien-Streik auch im Fährverkehr: Doch keine Angaben zu Zeitfenstern
Besonders unklar ist die Situation für Fährpassagiere. Unternehmen und Gewerkschaften machen keine genauen Angaben, wann die Arbeit niedergelegt wird, wie blogsicilia.it berichtet. Verbindungen nach Sardinien und Sizilien sowie einige internationale Routen nach Griechenland, Spanien und Kroatien könnten betroffen sein. In Kroatien klagen Urlauber derweil über steigende Urlaubspreise.
Trotz fehlender garantierter Zeitfenster soll ein „Mindestmaß an Serviceleistungen“ sichergestellt werden. Reisende, die Häfen nutzen, sollten sich auf den Websites der Seeverkehrsunternehmen über aktuelle Entwicklungen informieren.
Betroffene aller Verkehrsarten sollten die Webseiten der Anbieter wie Trenitalia, ENAC und lokale Verkehrsbetriebe konsultieren. In einigen Fällen sind kostenlose Umbuchungen oder Rückerstattungen möglich. Parallel dazu streiken auch die Metallarbeiter für bessere Tarifverträge, was zusätzlich zu Verkehrsproblemen durch Demonstrationen in den Städten führen kann. (bk)