Geparkter Anhänger erregt die Gemüter: Gemeinde und Besitzer einigen sich auf „Deal“
Für viel Wirbel sorgt seit Tagen ein an der Freistraße in Peiting abgestellter Anhänger. Autofahrer machen nicht nur online ihrem Ärger über das Verkehrshindernis Luft. Auch bei der Polizei und im Ordnungsamt sind zahlreiche Beschwerden eingegangen. Was dahintersteckt.
Peiting – „Nervt mich dieser Anhänger, brutal“, ist noch eine der netteren Formulierungen, mit denen Nutzer bei Facebook den Stein des Anstoßes kommentieren. Der Anhänger, von dem da die Rede ist und der die Bürger-Seele kochen lässt, er steht seit zwei Wochen auf der Freistraße, geparkt am Fahrbahnrand zwischen Friedhof- und Ludwigstraße.
Nur kurz habe ihn der Besitzer zwischenzeitlich einmal umgeparkt, so Julian Weninger vom Ordnungsamt. Auch bei ihm sind in den vergangenen Tagen zahlreiche Beschwerden über das Gefährt eingegangen, das Autofahrer bei der Fahrt Richtung Ortsmitte regelmäßig zum Anhalten zwingt.
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Selbst bei der Polizei ist der Ärger über das Verkehrshindernis schon angekommen, wie der stellvertretende Schongauer Polizeichef Florian Lindner am Dienstag gegenüber der Heimatzeitung bestätigte. Mehrfach hätten Beamten den Hänger nach Anrufen von Bürgern bereits kontrolliert. Das Problem: Rechtlich sei das Vorgehen des Besitzers nur schwer zu beanstanden, so Lindner, der auf die Straßenverkehrsordnung verweist, wonach Anhänger bis zu 14 Tage auf öffentlichen Straßen geparkt werden dürfen. Man werde die Situation aber im Auge behalten, versprach er.
Tempo 30-Schilder statt Hänger
Am Dienstagnachmittag kam schließlich Bewegung in die Angelegenheit. Erst kündigte die Gemeinde an, den Besitzer zum Entfernen des Anhängers auffordern zu wollen. Die Begründung: Wenn lange Lkw hinter dem Gefährt anhalten müssten, würden diese den Überweg an der Ampel blockieren – eine Gefahr für die Fußgänger.
Beim Gespräch mit dem Eigentümer stellte sich laut Bürgermeister Peter Ostenrieder jedoch heraus, dass dieser den Hänger nicht ohne Grund dort abgestellt hatte. Er habe den Verkehr verlangsamen wollen, weil seit dem Bau der neuen Ampel der Überweg nicht eben sei und beim Überfahren laute Geräusche entstünden.
Tatsächlich seien noch Nacharbeiten durch die beauftragte Firma nötig, bestätigte Ostenrieder. So habe man sich am Ende auf einen „Deal“ geeinigt: „Der Hänger kommt weg und wir stellen Tempo 30-Schilder auf, bis das Problem behoben ist.“