Aldi-Zulieferer meldet Insolvenz für mehrere Gesellschaften an – Konfitüren-Hersteller strauchelt
Aldi-Zulieferer meldet Insolvenz für mehrere Gesellschaften an
Aldi-Zulieferer Stute gerät offenbar in Schieflage. Der Hersteller von Konfitüren und Fruchtsäften hat für drei seiner Gesellschaften Insolvenz angemeldet.
Paderborn – Das Paderborner Unternehmen Stute hat für drei seiner operativen Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt. Welche Sparten konkret betroffen sind, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt. Die Lebensmittelzeitung hatte zunächst davon berichtet. Die Gruppe produziert vor allem Konfitüren, Brotaufstriche und Getränke. Dabei diente Stute auch als Zulieferer für den Discounter Aldi.
Das Unternehmen machte die aktuelle wirtschaftliche Lage für die Insolvenz verantwortlich. Dabei nannte es vor allem hohe Produktionskosten, gestiegene Preise für Energie und Material sowie höhere Personalkosten. Dadurch hätte sich die Stellung vor allem im Wettbewerb mit internationalen Unternehmen verschlechtert.
Aldi-Zulieferer Stute meldet Insolvenz an – will aber Arbeitsplätze erhalten
Nun hat das Unternehmen Insolvenzverfahren für die drei Gesellschaften eingeleitet. Sie sollen in Eigenregie ablaufen. Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei RSM Ebner Stolz soll dabei unterstützen. „Klares Ziel“ sei die nachhaltige Sanierung. Zudem wolle das Unternehmen die Arbeitsplätze an den beiden Produktionsstandorten in Paderborn erhalten, berichtet die Lebensmittelzeitung.
Das Unternehmen musste zuvor einen Rückgang seiner Umsätze verkraften. 2011 lag der jährliche Umsatz bei 460 Millionen Euro, 2021 dagegen bei 234 Millionen Euro. Zudem sind die Verluste von 2019 auf 2021 von neun auf 23 Millionen Euro gewachsen.
Gegen fallende Umsätze hatte Stute seine Produktion erweitert – aber Aufträge von Aldi verloren
Um die Einbußen zu kompensieren, hat Stute seine Geschäfte durch die Abfüllung von Getränken erweitert. Das soll vor allem die Geschäfte mit Aldi betroffen haben. Stute habe nach Brancheninformationen die Abfüllung des Energydrinks Rockstar von Pepsico und Satzkontingente bei Aldi verloren, berichtete T-Online.
Das Familienunternehmen wurde 1885 in Neuenbeken bei Paderborn von Wilhelm Stute gegründet und konzentrierte sich zunächst auf den Handel mit landwirtschaftlichen Produkten und die Herstellung von Fruchtsirup. 1934 siedelte es nach Paderborn um, wo die Produktion stattfindet.
Die schwache Wirtschaft setzt derzeit mehreren Unternehmen zu. Neben den drei Gesellschaften von Stute musste etwa auch der Babynahrungshersteller Yamo die Produktion einstellen, dessen Produkte etwa bei Edeka und Rewe verkauft werden. Auch der Möbelhersteller MWS Westfalen Werke NDS GmbH musste Insolvenz anmelden.