Díaz für 75 Mio. zu Bayern: Experte analysiert Risiken und Chancen

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Luis Díaz wechselt für 75 Millionen Euro vom FC Liverpool zum FC Bayern. DAZN-Kommentator Jan Platte analysiert Risiken und Chancen des Transfers.

München - 75 Millionen Euro für Luis Díaz – der FC Bayern verpflichtet den kolumbianischen Flügelspieler vom FC Liverpool und stattet ihn mit einem Vertrag bis 2029 aus. Eine Investition, die in der Fußballwelt für Diskussionen sorgt. Während die einen von einem überteuerten Deal sprechen, sehen andere endlich die langersehnte Verstärkung für die Offensive.

Der FC Bayern verpflichtet Luis Díaz für kolportierte 75 Millionen Euro vom FC Liverpool. © FC Bayern

DAZN-Kommentator Jan Platte ordnet den Transfer im Gespräch mit Absolut Fussball, dem Fußball-Portal von Home of Sports, differenziert ein: „Alles, was ich von ihm gesehen habe, deutet für mich darauf hin, dass das ein Spieler ist, der den Bayern sofort weiterhelfen wird.“ Eine klare Ansage des Experten, der Díaz‘ Qualitäten hoch einschätzt.

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Ab der Saison 2025/26 überträgt nur DAZN die beliebte Samstags-Konferenz sowie alle Spiele am Bundesliga-Sonntag. Mit Jan Platte gehört ein absoluter Top-Kommentator Deutschlands und Stimme der ersten Stunde von DAZN zum festen Kern der neuen Bundesliga-Konferenz.

Luis Díaz als erhoffter Gegenentwurf zu gescheiterten Transfers

Besonders interessant wird Plattes Einschätzung im Kontext der jüngsten Bayern-Transfers. Der Experte spricht Klartext: „Wir wissen, dass sie zum Teil Geld in Spieler investiert haben, was sich wirklich überhaupt nicht rentiert hat – ich denke da an Spieler wie Sacha Boey oder Palhinha.“ Boey kostete 30 Millionen Euro, Palhinha 50 Millionen Euro.

Diese gescheiterten Investitionen machen den Díaz-Transfer umso brisanter. 75 Millionen Euro wollen und können die Bayern nicht in den Sand setzen. Doch Platte sieht in dem Kolumbianer auch einen anderen Spielertyp.

Fussball, 1.BL Saison 2022/2023, 1.FC Köln- Hertha BSC , 12.05.2023, Rheinenergiestadion Köln, Jan Platte, DAZN Moderator
DAZN-Kommentator Jan Platte spricht über den Díaz-Transfer zum FC Bayern. © IMAGO/Gladys Chai von der Laage

Was Díaz von anderen unterscheidet, ist laut Platte seine Konstanz: „So wie ich Luis Díaz sehe, ist das jemand, auf den du dich wahnsinnig gut verlassen kannst. Er hat wenig Schwankungen, taucht nicht ab über einen gewissen Zeitraum.“ Genau diese Zuverlässigkeit könnte der Schlüssel für Bayerns Erfolg sein. In wichtigen Partien braucht es Spieler, die konstant abliefern – eine Eigenschaft, die in der jüngeren Vergangenheit immer wieder vermisst wurde. Díaz soll diese Lücke schließen und dem Team die nötige Stabilität verleihen.

Luis Díaz gibt dem FC Bayern taktische Flexibilität

Sportlich bietet der Transfer neue Möglichkeiten, zumal Díaz nicht nur auf dem angestammten linken Flügel, sondern zum Beispiel auch als hängende Spitze spielen kann. Zudem könne er auch Michael Olise entlasten, meint Platte. Der FC Bayern werde dadurch „flexibler“, so der Kommentator. Diese Vielseitigkeit könnte Trainer Vincent Kompany neue taktische Optionen eröffnen.

Die linke Seite bekommt nach dem ablösefreien Abgang von Leroy Sané gen Galatasaray mit Díaz einen etablierten Spieler. Anders als bei den gescheiterten Alternativen Nico Williams oder Bradley Barcola war der Kolumbianer zu haben und bringt Premier League-Erfahrung mit.

Das Alter von Luis Díaz als Risikofaktor

Dennoch bleibt ein Wermutstropfen: Díaz wird im Januar bereits 29 Jahre alt. Platte thematisiert diesen Aspekt offen: „Welchen Verkaufswert hat er noch? Rein sportlich betrachtet finde ich aber, das ist jemand, der den Bayern guttut.“

75 Millionen Euro für einen Spieler, der seinen Zenit möglicherweise bereits erreicht hat – das ist durchaus diskutabel. In Zeiten von Financial Fair Play und steigenden Transfersummen müssen auch die Bayern wirtschaftlich denken. Der Wiederverkaufswert wird bei einem 28-Jährigen deutlich geringer ausfallen als bei einem 22-jährigen Talent wie beispielsweise Florian Wirtz, der den Münchnern einen Korb gab.

Sané-Abgang als logische Konsequenz?

Der Díaz-Transfer steht auch im direkten Zusammenhang mit Sanés Wechsel zu Galatasaray. Platte sieht diese Entwicklung pragmatisch: „Ich glaube, Sané wird mit der Entscheidung pro Galatasaray okay sein. Für die Bayern ist es, glaube ich, auch in Ordnung.“

Besonders in wichtigen Spielen blieb Sané oft blass – ein Problem, das Díaz lösen soll. Zumal Díaz bereits in der Premier League und international bewiesen hat, dass er auch unter Druck abliefern kann. Die zentrale Frage bleibt: Rechtfertigt Díaz‘ sportlicher Wert die hohe Investition? Platte ist optimistisch: „Ist es ein Rieseninvestment? Gar keine Frage. Aber sportlich kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das sehr, sehr schnell funktioniert.“

Der FC Bayern bekommt mit Díaz einen erfahrenen Spieler

Diese Einschätzung basiert auf Díaz‘ Profil: Ein erfahrener Spieler, der sowohl in Liverpool als auch in der kolumbianischen Nationalmannschaft konstant gute Leistungen gezeigt hat. Seine Schnelligkeit, Technik und sein Torriecher könnten Bayern sofort weiterhelfen.

Der Díaz-Transfer zeigt Bayerns Mut zum Risiko. Nach Jahren der kostspieligen Fehlgriffe setzt der Verein erneut auf eine teure Verpflichtung.

Ob sich die 75 Millionen Euro auszahlen werden, hängt davon ab, wie schnell sich Díaz in München einfindet und ob er die Erwartungen erfüllen kann. Die Vorzeichen stehen gut – doch der Druck ist immens. Wird der Kolumbianer zum ersehnten Puzzleteil für Bayerns Titelträume oder zum nächsten teuren Experiment? Die Antwort wird die kommende Saison liefern.

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