Leberschäden bleiben lange unbemerkt - Ohne Alkohol erhöhte Leberwerte? 4 Ursachen stecken oft dahinter
Nach Alkohol gehören folgende Erkrankungen beziehungsweise Faktoren zu den häufigsten Ursachen erhöhter Leberwerte:
1. Fettleber – Steatotische Lebererkrankung (SLD)
Sammelt sich zu viel Fett in den Leberzellen an, spricht man von einer Fettleber. Dabei handelt es sich um eine Zivilisationskrankheit, die durch eine ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung begünstigt wird. Auch ein übermäßiger Alkoholkonsum kann dahinter stecken. Ist dies aber nicht der Fall, spricht die Medizin von einer metabolischen Dysfunktion-assoziierte steatotischen Lebererkrankung (MASLD) – früher auch nicht-alkoholische Fettleber genannt.
Laut Deutscher Leberstiftung leidet etwa jeder vierte Bundesbürger über 40 daran. Häufige Ursachen sind Übergewicht, erhöhte Blutfettwerte wie etwa Triglyzeride und Cholesterin sowie eine Insulinresistenz, eine Vorstufe von Diabetes Typ-2. Auch erbliche Stoffwechselstörungen, Toxine und bestimmte Medikamente wie etwa Kortison und Chemotherapeutika können dazu führen. Unbehandelt kann SLD auch zu einer gefährlichen Leberentzündung führen, die schlimmstenfalls später auch zu einer Leberzirrhose.
2. Hepatitis-Viren
Infektionen mit Hepatitis-Viren zählen welt- und deutschlandweit zu den häufigsten schwerwiegenden Infektionskrankheiten. Unterschiedliche Hepatitis-Viren wie etwa A, B, und C können zu einer Entzündung der Leber führen.
Hepatitis A zum Beispiel wird durch verunreinigtes Trinkwasser und Lebensmittel übertragen – wie etwa in Reiseländern mit schlechten hygienischen Bedingungen. Die Infektion heilt meist von alleine wieder aus. Infektionen mit den Hepatitis-Viren B und C können dagegen chronisch verlaufen und unbehandelt zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen.
Hepatitis B und C werden durch Blut (etwa durch verunreinigte Spritzen) und sexuelle Kontakte übertragen. Während es gegen Hepatitis A und B Impfungen gibt, existiert gegen Hepatitis C keine. Mittlerweile kann aber Hepatitis C mit antiviralen Medikamenten geheilt werden.
3. Erkrankungen der Galle
Gallenwegserkrankungen und auch Gallensteine können zu erhöhten Leberwerten und in schlimmen Fällen auch zu Leberschäden führen. Gallensteine etwa bilden sich in der Gallenblase und in den Gallengängen, wenn sich die Zusammensetzung der Gallenflüssigkeit ändert. Übergewicht und mangelnde Bewegung fördern ihre Entstehung – auch genetische Faktoren können eine Rolle spielen.
Gallensteine können auch zu einer Entzündung der Gallenblase führen. Dabei staut sich die Gallenflüssigkeit in der Gallenblase, sodass sich Bakterien vermehren können. Diese Entzündung kann sehr schmerzhaft sein und zu sogenannten Gallenkoliken führen. Häufig empfehlen Mediziner die operative Entfernung der entzündeten Gallenblase, da Gallensteine sich immer wieder bilden und zu Entzündungen führen können.
4. Medikamente
Auch Medikamente können die Leber schädigen. Denn sie werden größtenteils in der Leber verstoffwechselt und abgebaut. Zu toxischen Leberschäden kommt es laut Deutscher Leberhilfe bei Einhaltung von Dosierung und Anwendungszeit zwar selten, aber manche Menschen sind auch dann dafür empfänglich. Auch wer viele verschiedene Medikamente ohne ärztliche Kontrolle einnimmt, ist gefährdet. Zu den Medikamenten, die zu erhöhten Leberwerten bzw. zu Leberschädigungen führen können, gehören neben Paracetamol und nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) vor allem Antibiotika.
Lebererkrankungen vorbeugen - Die besten Tipps
Gesunde Menschen können einiges dafür tun, um ihre Leber so lange wie möglich gesund zu halten. Die Deutsche Leberhilfe e.V. empfiehlt
- Alkohol meiden beziehungsweise nur in Maßen konsumieren
- Zigaretten meiden, denn auch Rauchen ist leberschädlich
- sich ausgewogen und ballaststoffreich ernähren
- Junkfood, Softdrinks und Süßigkeiten meiden
- Übergewicht vermeiden
- sich gegebenenfalls gegen Hepatitis impfen lassen und
- regelmäßig beim Arzt Leberwerte checken lassen.