Zverev „hasst“ sie: Neue Regel bei den Australian Open spaltet die Tennis-Stars

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Die Australian Open 2025 bringen eine umstrittene Neuerung. Trainer dürfen direkt am Spielfeldrand coachen. Die Meinungen der Tennis-Stars sind geteilt.

Melbourne – Die Australian Open 2025 stehen im Zeichen einer kontroversen Neuerung: Die „Courtside Box“ erlaubt es Trainern, ihre Spieler direkt vom Spielfeldrand aus zu unterstützen. Diese Regeländerung ermöglicht es den Coaches, näher am Geschehen zu sein und auf Statistiken sowie Live-Analysen zuzugreifen. Während die Veranstalter oder Experte Boris Becker dies als innovativen Schritt betrachten, sind die Reaktionen der Tennis-Stars gemischt.

Alexander Zverev, ein prominenter Kritiker, äußerte sich nach seinem Sieg gegen Lucas Pouille: „Ich bin jemand, der der Meinung ist, dass Tennis ein Einzelsport ist und Coaching gar nicht erlaubt sein sollte.“ Trotz seiner Kritik erkennt der Olympiasieger von Tokio an, dass die aktuelle Regelung besser sei als das frühere Hin und Her.

„Entweder ganz oder gar nicht – jetzt haben sie es voll und ganz erlaubt und wenn sie mit der Entscheidung zufrieden sind, dann ist das auch okay“, sagte Zverev, der in Melbourne seinen ersten Grand-Slam-Titel anstrebt. Mit einem Augenzwinkern im Hinblick auf die neue Nähe seiner Coaches, unter anderem sein Vater, fügte der Hamburger hinzu: „Ich hasse es. Ich will sie nicht so viel sehen in meinem Leben. Aber ich habe sie leider als meine Coaches gewählt. Aber eigentlich hatte ich ja auch keine Wahl.“

Eine neue Regel bei den Australien Open spaltet die Tenniswelt. © AAP/Shutterstock/Imago/Christophe Gateau/dpa

Boris Becker begrüßt umfassendes Coaching bei Australian Open

Boris Becker, Tennislegende und Eurosport-Experte, befürwortet die umfassende Coaching-Regelung. „Ich bin ein Fan vom Coaching, weil ich glaube, dass es nach wie vor unterschätzt wird“, erklärte er. Becker kritisierte frühere Einschränkungen: „Wenn man es erlaubt, dann ganz – am Anfang hieß es, es dürfen nur ein paar Worte sein, aber ganze Sätze sind nicht erlaubt – wo kommen wir denn da hin?“

Auch andere Spieler haben sich zu der neuen Regel geäußert. Aryna Sabalenka wünscht sich mehr Plätze in der „Courtside Box“, um ihr gesamtes Team im Blick zu haben. Novak Djokovic hingegen berichtet von positiven Erfahrungen mit der neuen Regel.

Tennis-Stars wegen umstrittener Regel bei den Australian Open gespalten

Der 10-malige Australian-Open-Sieger äußerte sich zu seinem neuen Trainer Andy Murray: „Ich muss zugeben, dass es schon seltsam ist, dass Andy bei mir in der Box ist, und nun auch noch direkt auf dem Spielfeld. Wir spielten mehr als 20 Jahre gegeneinander auf dem höchsten Niveau. Daher ist es schön, ihn nun auf meiner Netzseite zu wissen.“ Er lobte die Zusammenarbeit: „Er gab mir tolle Ratschläge während des Matches. Es ist schön, direkt Feedback auszutauschen. Das war eine gute Erfahrung. Hoffentlich hören wir damit nicht auf.“

Kritik kommt vom Kanadier Denis Shapovalov, der die Regelung als Verlust der besonderen Herausforderung im Tennis sieht: „Nicht nur als Tennisspieler, sondern auch als Fan des Sports ist die neue Coaching-Regel traurig zu sehen. Tennis ist besonders, weil man dort alleine draußen ist. Warum muss man die Schönheit des Spiels verändern?“

Neue Regel bei Australian Open sorgt für Diskussionen

Die Einführung der „Courtside Box“ hat die Tenniswelt gespalten. Während einige die neue Möglichkeit des direkten Coachings begrüßen, sehen andere darin eine Veränderung der traditionellen Spielweise. Die Diskussionen über die umstrittene Regelung werden sicherlich weitergehen, da sich die Spieler an die neue Dynamik gewöhnen müssen. Währenddessen sorgt ein Tennis-Superstar mit seinem Wutanfall bei den Australian Open für Entsetzen – nur wenige Tage nach Baby-Glück. (ck)

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