Zeidler besiegt den EM-Fluch

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Bärenstark: Deutschlands bester Ruderer Oliver Zeidler aus Schwaig dominierte am Sonntag das EM-Finale im ungarischen Szeged und wurde souverän Europameister. © Tamas Kovacs/MTI/DPA

Oliver Zeidler hat seiner Trophäensammlung den nächsten Titel hinzugefügt.

Szeged/Schwaig – Der 27-jähriger Schwaiger holte bei der Ruder-Europameisterschaft im ungarischen Szeged mit einer beeindruckenden Leistung Platz eins im Einer und verwies Olympiasieger Stefanos Ntouskos sowie den Litauer Giedrius Bieliauskas auf die weiteren Medaillenränge.

„Es war ein sehr hartes Rennen, bei sehr harten Gegenwind-Bedingungen“, sagte der neue Europameister nach der Siegerehrung am Sonntagnachmittag: „Nachdem mir immer nachgesagt wurde, dass ich bei schlechten Bedingungen nicht rudern kann, habe ich es heute gezeigt, dass ich sogar den Olympiasieger bei diesen Bedingungen schlagen kann.“

Gerade die EM hatte Zeidler in den letzten beiden Jahren richtig genervt, 2022 wurde er Fünfter, 2023 reichte es nur zur Bronzemedaille. doch für heuer hatte sich der Schwaiger vorgenommen, den EM-Fluch zu brechen (wir berichteten).

Mit einem ungefährdeten Start-Ziel-Sieg vor Bieliauskas hatte sich Zeidler fürs Halbfinale qualifiziert, dort überfuhr er erneut als Erster die Ziellinie, diesmal vor Ntouskos. Der griechische Olympiasieger galt im Finale als der gefährlichste Widersacher des Schwaigers. Und auch Sverri Nielsen, Europameister von 2020 und Olympiavierter in Tokio, musste man auf der Rechnung haben. Doch landete der Däne mit deutlichem Rückstand nur auf Rang vier.

Den besseren Start erwischte Ntouskos, der nach 500 Metern knapp vor Zeidler lag. Aber dann legte der Schwaiger richtig los. Nach 1000 Metern hatte er bereits eine knappe Sekunde Vorsprung auf den griechischen Olympiasieger, nach 1500 Metern waren es stattliche zweieinhalb Sekunden. Obwohl Zeidler im Gefühl des sicheren Sieges auf den letzten Metern ein wenig vom Gas ging, überquerte er mit fast drei Sekunden Vorsprung als neuer Europameister die Ziellinie. Die Silbermedaille holte sich Ntouskos, auf Rang drei landete etwas überraschend, mit weiteren zwei Sekunden Rückstand, der Litauer Bieliauskas.

Zeidler freute sich sehr über den Gewinn der Europameisterschaft, blickte aber gleich wieder nach vorne. „Ich bin natürlich sehr, sehr zufrieden, obwohl es noch zwei, drei Sachen gibt, an denen ich die nächsten Wochen arbeiten werde, um dann eben in die Olympiaform zu kommen“, betonte er. „Ich muss schon noch an ein paar Stellschrauben drehen.“ Dann ergänzte er lächelnd: „Europameister zu sein, ist einfach megageil, und ich freue mich auf jeden Fall.“

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