Feuerpause über Dienstag hinaus? Netanjahu und Hamas nennen Bedingungen
Israels Regierung signalisiert Bereitschaft, die Feuerpause im Gaza-Krieg zu verlängern. Im Westjordanland melden die Behörden Tote. Der News-Ticker.
- Nach Freilassung Dutzender Geiseln: Feuerpause zwischen Israel und Hamas könnte weitergehen
- Israels Ziel im Gaza-Krieg: Katar hält Vernichtung der Hamas für kaum realisierbar
- Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und in Gaza stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben zur Situation in Israel und im Gazastreifen nicht. Auch in diesen Fällen bleiben wir transparent.
Tel Aviv – Im Krieg in Israel und im Gazastreifen deutet sich nach der Freilassung Dutzender Geiseln aus der Gewalt der Terrororganisation Hamas eine Verlängerung der bis Dienstagmorgen (28. November) befristeten Feuerpause an. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu signalisierte am Sonntagabend grundsätzlich Bereitschaft dazu, wenn dadurch die Freilassung von täglich zehn zusätzlichen Geiseln ermöglicht würde, sagte er nach einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden.
Die Hamas strebt nach eigener Darstellung ebenfalls eine Verlängerung an, um im Austausch gegen Geiseln mehr palästinensische Häftlinge aus Israel zu bekommen. Joe Biden hofft derweil, dass die zunächst für vier Tage vereinbarte Feuerpause verlängert wird, „damit wir weiterhin mehr Geiseln befreien und mehr humanitäre Hilfe für die Bedürftigen in Gaza leisten können“, sagte er am Sonntag.

Hamas im Krieg gegen Israel: Katar hält Vernichtung der islamistischen Gruppe für kaum realisierbar
Katar, das entscheidend an der Vermittlung an den Geiseldeals beteiligt ist, hält die von Israel als Kriegsziel genannte Vernichtung der Hamas für kaum realisierbar. „Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können. Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland“, sagte der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, „um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren“. Wenn sein Land dann sehe, dass ein Krieg ausbricht, dann würden diese Kommunikationskanäle – wie bereits in der Vergangenheit – genutzt.
Geiseldeal und Feuerpause zwischen Israel und Hamas – Tote im Westjordanland
Noch immer befinden sich etwa 180 Verschleppte in der Gewalt der radikal-islamistischen Hamas. Seit Freitag kamen bisher 58 Geiseln frei, darunter acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurde am Sonntag erneut eine Gruppe von 39 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen freigelassen.
Während zwischen Israel und der Hamas eine Feuerpause besteht, ging die Gewalt im Westjordanland weiter. Nach palästinensischen Angaben haben israelische Truppen am Wochenende mindestens acht Leute bei einem Militäreinsatz getötet, davon fünf in Dschenin. Dort hat die israelische Armee nach eigenen Angaben auch einen Palästinenser verhaften wollen, der verdächtigt wird, an einem Angriff mit Todesopfern im August beteiligt gewesen zu sein. Zeugen sprachen laut der Nachrichtenagentur Reuters von Kämpfen zwischen Bewaffneten und Soldaten. (lrg/dpa)