Hohenfurch: Entscheidung über Friedhofsbäume noch nicht gefällt

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Ein Ärgernis für die Grabpfleger sind gerade im Herbst die Berge an Laub, die die Kugel-Ahorne abwerfen. © privat

Beim Thema Baumfällung gehen die Meinungen meist auseinander. So auch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Hohenfurch. Deshalb wurde der Tagesordnungspunkt „Fällung von zwei Bäumen auf dem Friedhof“ vertagt.

Hohenfurch – Die Ursache für den Ärger auf dem Hohenfurcher Friedhof sind zwei Kugel-Ahorne. Diese sind mittlerweile 50 Jahre alt, pumperlgesund und wachsen immer weiter. Was einen Botaniker freuen würde, sorgt bei den Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Bäume ein Grab zu pflegen haben, für Unmut.

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Denn: Im Frühjahr und Sommer fallen kleine Äste und Blüten auf die Grabstätten, im Herbst Unmengen an Laub. Und die Bäume spenden untertags so lange Schatten, dass statt Blumen eher Moose auf den Gräbern wachsen. „Ich müsste eigentlich jedes Mal mit dem Schubkarren kommen, um die Laubberge zu beseitigen“, meint eine Betroffene. Zudem sei das Laub eine Gefahrenquelle, sagt eine weitere Leidtragende, denn wenn dieses nass sei, könne man ganz leicht darauf ausrutschen.

Einerseits, andererseits

„Bei diesem Thema schlagen zwei Herzen in meiner Brust“, gab Hohenfurchs Bürgermeister Guntram Vogelsgesang zu. Einerseits wisse er um die zusätzliche Arbeit der Betroffenen, andererseits habe er ein Problem damit, gesunde Bäume einfach umzuschneiden. Als Kompromiss schlug Vogelsgesang vor, es erst einmal mit einem Rückschnitt der beiden Bäume zu probieren.

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Dieser Vorschlag sorgte bei den Gemeinderäten Christine Grünewald und Josef Schmidbauer für Zustimmung. Ihrer Meinung nach würde sich das Laubproblem mit der Fällung sowieso nicht abschließend lösen, da der Wind die Blätter der anderen Bäume beim Kriegerdenkmal und im Pfarrgarten trotzdem auf die Gräber wehen würde. Zudem umgebe die Grabstätten eine Hainbuchenhecke, die ebenfalls im Herbst ihre Blätter verliert.

„Weg damit und gut“

Andere Gemeinderäte sahen das jedoch ganz anders: „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Bäume nach einem Rückschnitt spätestens nach zwei Jahren wieder genauso dastehen wie zuvor“, meinte beispielsweise Stefan Lukats. Und Markus Rieger ergänzte: „Warum dafür jetzt Geld in die Hand nehmen, wenn es langfristig nichts bringt? Weg damit und gut.“ Auch eine Ersatzpflanzung auf dem Friedhofsgelände sehe er kritisch. Denn eigentlich ist dort kein Platz mehr.

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Gemeinderat Peter Schratt plädierte für einen Rückschnitt mit einer radikalen Ausastung und schlug vor, die Gräber mit Netzen zu schützen. Doch er setzte sich nicht durch. Damit sind die Kugel-Ahorne wohl angezählt, auch wenn noch keine endgültige Entscheidung getroffen wurde. Denn auf Anraten von Schmidbauer wurde der Punkt vertagt, um zuerst eine geeignete und sinnvolle Stelle für eine Ersatzpflanzung zu finden, bevor ein Beschluss zur Fällung fällt. Oder noch einmal darüber diskutiert wird.

CHRISTINE WÖLFLE

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