Gegen Stau und volle Parkplätze: Informationsplattform für Landkreis Miesbach

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Echtzeitinfos aufs Handy: Begeistert vom Projekt Smarte Tourismus Region zeigten sich in Schliersee (v.l.) Oswald Pehel (Tourismus Oberbayern München), Alexander Schmid und Harald Gmeiner (REO), Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Projektmanager Christian Greilinger (REO), Ministerin Michaela Kaniber, Landrat Olaf von Löwis und Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer. © Fridolin Thanner

Schliersee – Als Smarte Tourismus Region (STR) möchte der Landkreis Miesbach der zeitweisen Überlastung von Straßen und Parkplätzen entgegensteuern.

Staus am Morgen in Richtung Seen und Berge, am Abend in der Gegenrichtung nach Norden, zur Autobahn und Richtung Landeshauptstadt. Überfüllte Parkplätze, zugeparkte Zufahrten. Nun möchte der Landkreis als Smarte Tourismus Region (STR) der zeitweisen Überlastung entgegensteuern. Der Startschuss erfolgte am Montag (5. Februar).

Gmeiner: „Mehrwert für alle Gemeinden“

Von der Besucherlenkung durch Echtzeitinfos sollen Gäste ebenso profitieren wie Einheimische. Harald Gmeiner, Vorstand Tourismus in der Regionalentwicklung Oberland (REO), versprach zudem einen „Mehrwert für alle Gemeinden“. Und das soll nach Möglichkeit auch über die Landkreisgrenzen hinaus gelten. Die STR Tegernsee Schliersee könnte Modellcharakter für ganz Bayern haben. Das hofft auch Tourismusministerin Michaela Kaniber, die mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner und weiteren Ehrengästen an dem Pressetermin am Montag in Schliersee teilnahm. „Ihr habt das sensationell hinbekommen“, lobte Kaniber und hofft, „dass wir viele Nachahmer finden“. Der Freistaat hat das von der REO umgesetzte Projekt mit 500.000 Euro gefördert.

Hilfe von künstlicher Intelligenz

Der See glitzerte, die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, im Hintergrund das Gipfel-Trio Aiplspitze, Jägerkamp und Brecherspitze. Vor der fast schon zu perfekten Kulisse blieb kein Zweifel, dass die Region Besuchermagnet ist – mit allen positiven wie negativen Effekten. Die neue Echtzeitplattform der Smarten Tourismus Region soll nun helfen, Staus, überfüllte Parkplätze und zugeparkte Straßen zu verhindern. Sie zeigt, ob zum Beispiel am Söllbach in Bad Wiessee, am Bahnhof in Schliersee und auf der Volksfestwiese in Miesbach noch Platz ist, das Auto abzustellen. Sensoren an 40 Standorten, neben Parkplätzen auch an Hauptverkehrsadern, liefern die Daten. Diese werden mittels künstlicher Intelligenz aufbereitet und ausgegeben.

Ministerin Kaniber ist begeistert

In einem weiteren Schritt werden Prognosen der Auslastung möglich, erklärte Christian Greilinger, Projektleiter bei der REO. „Das ist ein lernendes System, wir sind gerade in der ersten Klasse“, erklärte Lutz Heuser (urban institute) zur Datenaufbereitung. Auch Landwirtschafts- und Tourismusministerin Michaela Kaniber zeigte sich begeistert. Sie hob hervor, dass zu vollen Zielen auch gleich Alternativen vorgeschlagen werden. „Es gibt so viele wunderbare Plätze zu erkunden“, findet sie.

Landrat Olaf von Löwis ist ebenfalls überzeugt, dass die Echtzeitinformationen geeignet sind, die Besucher zu lenken und ganz allgemein dazu beitragen, „die Mobilität in unserem Landkreis zu optimieren“. Für die Gäste ebenso wie für die Einheimischen. „Wir wollen die Belastung für die Bevölkerung reduzieren und den Erlebniswert für unsere Gäste erhöhen“, sagte Harald Gmeiner, Tourismusvorstand in der REO.

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist wichtig. Denn der Tourismus sei „eine der Leitökonomien“ in der Region, machte Landtagspräsidentin Ilse Aigner klar. Die Einheimischen profitieren auch: von Freizeitangeboten, der Infrastruktur und indirekt den Steuereinnahmen. Dafür, dass die Belastung abnimmt und sich die Besucher besser in der Region verteilen, sollen die Echtzeitinfos sorgen. Diese umfassen neben den Straßen- und Parkplatzauslastungen auch etwa aktuelle Wetterdaten und Schneeberichte. Und die Plattform lernt weiter – sie muss nur auch fleißig genutzt werden.

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