Einziges Wirtshaus im Ort macht zu

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Das Schoambacher schließt seine Türen. Wirt Timo Siller (l.) eröffnet mit Restaurantfachmann Moritz Pfeifer ein gemeinsames Lokal in Freising. © Dieter Metzler

Das Schoambacher ist das einzige Wirtshaus in Unterschweinbach. Der Musikantenstammtisch, den Wirt Timo Siller eingeführt hat, ist mittlerweile eine feste Größe in der Region. Doch nun macht das Lokal zu. Wirt Siller stellt sich einer neuen Herausforderung.

Unterschweinbach - Mittten in der Corona-Zeit, im Januar 2021, hat Timo Siller das Gasthaus „Schoambacher“, vormals „Bliasmeister“ eröffnet. Damit hatte der gelernte Koch viel Mut gezeigt. „ Es war mein erster Schritt in die Selbständigkeit“, sagt der heute 37-jährige Gastronom. Damals stand er vor Alternative, als Chef in München angestellt zu werden und gleichzeitig als dritter Partner bei der „Essen macht Spaß-GmbH“ bei seinem Chef Thomas Winkler mit einzusteigen oder eben den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Mut zeigt Siller nun auch wieder. Mit einem Partner eröffnet er ein neues Lokal, das „Pfeillers“ in Freising. Wirtschaftliche Gründen seien es nicht gewesen, die ihn dazu bewogen haben, das Schoambacher aufzugeben, erklärt er. Er habe schon länger mit einem Partner Sorgen und Nöte teilen wollen, die eine Gastronomie mit sich bringt – ganz nach dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“. Auf zwei Schultern verteilt, lasse sich so ein Betrieb leichter händeln.

Schicksalhafte Begegnung

Als für den Bliasmeister ein neuer Pächter gesucht wurde, wohnte Siller noch in Unterschweinbach und konnte sein Glück kaum fassen. Mit Hauswurfsendungen „Schwabe eröffnet bayerische Wirtschaft“ machte er seinerzeit auf die Neueröffnung mitten in der Pandemie aufmerksam. Und das Geschäft lief bombig, sagt Siller. „So liefen sonntags beispielsweise die Abholungen von Speisen den ganzen Tag über im Fünf-Minuten-Takt.“ Allein drei Köche hatte er in dieser Zeit beschäftigt. Als dann die ersten Corona-Lockerungen kamen, hatte Siller wie viele in der Branche mit Personalmangel zu kämpfen. Trotzdem war das Schoambacher an sechs Tagen in der Woche geöffnet. 2023 wurde es als musikantenfreundliches Wirtshaus vom Freistaat ausgezeichnet.

Dann gab es eine für die weitere berufliche Karriere schicksalhafte Begegnung für die junge Familie Siller, die im Dezember 2022 nach Altomünster umgezogen war. Bei einer Einkehr im Wirtshaus Schuihaus in Unterweikertshofen (Landkreis Dachau) lernte Siller den Wirt der Gaststätte, Moritz Pfeifer, kennen.

Neuer Pächter gesucht

Die beiden beschlossen, sich zusammenzutun und ein gemeinsames Lokal zu eröffnen. Zwei Jahre lang suchten sie nach einem geeignetem Objekt und erhielten dabei auch zahlreiche Angebote aus der Brauerei-Szene. In Freising wurden sie schließlich fündig. Der Name „Pfeillers“ setzt sich aus ihrer beiden Nachnamen zusammen. „Jetzt haben wir im Bayerischen Hof in Freising die Gastronomie gefunden, die wir uns vorgestellt haben“, erzählen die beiden begeistert. Sie freuen sich auf die neue Herausforderung.

Dafür fällt nun aber nach gut dreieinhalb Jahren der Vorhang für das Unterschweinbacher Wirtshaus und auch für das Schuihaus in Unterweikertshofen. Offiziell ist im „Schoambacher“ Ende September Schluss. Das Gasthaus, das Eberhard Hermann gehört, soll aber weiter verpachtet werden. „Die Nachfolge ist aber wohl noch nicht ganz in trockenen Tüchern, sodass ich da auch nichts verraten kann“, so Siller.

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