Aiwangers Vorstoß Thema bei Hegeschau

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Die Trophäenschau (ab 9.30 Uhr) wird auf Gut Kaltenbrunn nur ein Teil der Hegeschau sein. Beim offiziellen Teil ab 10.30 Uhr gibt es auch eine Podiumsdiskussion. © Christian Scholle

Die Gesetzesinitiative von Bayerns Jagdminister wird auch bei Hegeschau der Miesbacher BJV-Kreisgruppe behandelt - bei einer Podiumsdiskussion.

Hubert Aiwangers Vorstoß zu einem neuen Jagdgesetz war terminlich sicher nicht mit der Kreisgruppe Miesbach im BJV abgesprochen. Und doch kam er mehr oder minder genau zum richtigen Zeitpunkt. Nämlich so nah an der Hegeschau, die diesen Samstag auf Gut Kaltenbrunn stattfindet, dass das Thema hochaktuell ist. Und doch so weit vorher, dass die Kreisgruppe noch eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten zusammentrommeln konnte.

Bauern- und Ämtervertreter diskutieren

Die werden im Hauptteil der Veranstaltung zwischen 10.30 und 12 Uhr über die Vorschläge des Freie-Wähler-Chefs und Jagdministers diskutieren. Gegenüber sitzen sich dann der Bezirksvorsitzende des BJV, Wolfgang Morlang, Lasse Weicht, Leiter des Forstbetriebs Schliersee bei den Bayerischen Staatsforsten und somit auch Vertreter eines sehr großen Waldbesitzers, Kreisbäuerin Brigitta Regauer, Korbinian Wolf vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen sowie Alexander Mayr, Vorsitzender der Waldbesitzervereinigung Holzkirchen. Womöglich kommt auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan. Absagen musste derweil Manfred Burger, Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz.

Bund Naturschutz hat klare Haldung: „Wäre fahrlässig“

Der hat sich über den BN allerdings schon zu Wort gemeldet, der flächendeckend Pressemitteilungen versandte und darin Aiwangers Haltung kritisierte. Wie berichtet, möchte der beim Rehwild die Abschusszahlen-Vorgabe seitens der Unteren Naturschutzbehörden zumindest aufweichen. Keine gute Idee, findet der BN, denn durch die Umsetzung der Abschussplanung seien „in den letzten Jahren vielerorts Verbesserungen erreicht“ worden. Im Kreis Miesbach etwa würden bei drei von vier Hegegemeinschaften die Verbissquoten tragbar beziehungsweise günstig sein. „Das belegt, dass die Abschussplanung in weiten Bereichen des Landkreises zu guten Ergebnissen bei der Waldverjüngung geführt hat“, heißt es in der BN-Pressemitteilung. Die behördliche Abschussplanung als Instrument abzuschaffen, „wäre fahrlässig und würde den enormen Herausforderungen nicht gerecht, denen unsere Wälder gegenüberstehen“, wird Burger zitiert. Die BN-Forderungen gingen jeweils auch an die Landratsämter. Wie im überregionalen Teil berichtet, stößt Aiwanger auch andernorts auf Widerstand, etwa bei der CSU und deren Agrarministerin Michaela Kaniber.

Kreisgruppen-Vorsitzender fordert detaillierteres Gutachten

Der Miesbacher Kreisgruppen-Vorsitzende lehnt das neue Gesetz derweil nicht gänzlich ab. Da dann den Verbissgutachten aber eine höhere Bedeutung zukomme, müssten diese in einigen Punkten präziser werden. So müssten Boden- und Lichtverhältnisse, Feuchtigkeit und Störungseinflüsse für das Wild mit erfasst werden. „Das Vegetationsgutachten muss besser das widerspiegeln, was wirklich im Wald los ist“, sagt Mayr. Zudem dürfe die Position der Hegegemeinschaften keinesfalls geschwächt werden. Im Gegenteil: Sie müssten eher mehr Bedeutung erlangen.

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