„Spielermaterial“-Kontroverse beim ZDF: Mertesacker und Kramer feiern Füllkrug nach EM-Interview
Vor dem EM-Achtelfinale plagen das DFB-Team Personalsorgen. Niclas Füllkrug bleibt gelassen und mischt sich in eine hitzige TV-Debatte ein.
Berlin – Vor dem EM-Achtelfinale hat das DFB-Team mit Personalsorgen in der Innenverteidigung zu kämpfen. Jonathan Tah steht definitiv nicht zur Verfügung (Gelbsperre) und der Einsatz von Antonio Rüdiger ist ungewiss. Dennoch gerät BVB-Stürmer und Torschütze Niclas Füllkrug nicht aus der Ruhe. „Es ist bitter, aber auch da mach‘ ich mir gar keinen Kopf“, äußerte er nach dem Spiel gegen die Schweiz.
Die Diskussion um den Begriff ‚Spielermaterial‘ bei der EM sorgt für Aufregung im Netz
Füllkrug lieferte gleich eine Erklärung für seine Gelassenheit und mischte sich dabei in eine hitzige TV-Debatte ein, die seit Tagen andauert. „Weil wir echt gutes Spielermaterial haben“, erklärte der 31-Jährige und drehte dabei seinen Kopf bewusst in Richtung Kamera. Mit einem Grinsen fügte er hinzu: „Liebe Grüße an Per Mertesacker und Christoph Kramer.“
In den letzten Tagen hat sich um diesen Begriff eine lebhafte Diskussion im Netz entwickelt. Jochen Breyer, Moderator des ZDF, hatte in der Vorwoche zu den beiden TV-Experten Kramer und Mertesacker gesagt: „Spielermaterial – weil ihr beide den Begriff öfter verwendet. Ich weiß, das wird bei einigen Fans zu Hause kritisch gesehen, weil Menschen kein Material sind. Vielleicht sagen wir einfach in Zukunft Kader oder das Spielerpotenzial.“

Mertesacker fühlt sich durch Füllkrugs Aussage bestätigt
Die Zuschauer diskutierten in den sozialen Medien, ob Breyers Intervention gerechtfertigt war. Im Jahr 2000 hatte eine Jury aus sechs Sprachwissenschaftlern das ähnliche Wort „Menschenmaterial“ zum Unwort des 20. Jahrhunderts gewählt, da es ihrer Meinung nach eine Tendenz zeigt, „Menschen nur noch nach ihrem ‚Materialwert‘ einzuschätzen“.
Mertesacker, der bereits auf Breyers ursprüngliche Intervention verwundert reagiert hatte, dürfte sich durch Füllkrugs scherzhafte Antwort bestätigt fühlen. „Ich mag Fülle nicht nur, weil er Hannoveraner ist und zu meinem Abschiedsspiel gekommen ist, sondern dass wir immer auch schön Doppelpässe verbal spielen können und dass er sich an unserer Diskussion beteiligt“, äußerte Mertesacker zu Füllkrugs Einmischung in die Debatte.
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Kramer kann sich einen Kommentar nicht verkneifen
Auch Kramer konnte sich einen kurzen Kommentar zum Dortmunder Stürmer nicht verkneifen. „Er hat auch Geschmack bei TV-Sendungen, guter Mann, gutes Material“, meinte Kramer. Schließlich resümierte auch Breyer: „Ganz wichtig ist die Info, dass die Spieler, um die es ja geht, sich nicht daran stoßen“. Nun bleibt zu hoffen, dass Julian Nagelsmann das richtige Spielermaterial für das erste K.o-Spiel bei der EM auswählt … (kk)