Nach Trumps Nato-Eklat: Wird nun eine EU-Atombombe „Thema“?

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Katarina Barley (SPD), SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, spricht auf der Bühne. © Jonas Walzberg/dpa

Nach Trumps Aussagen zur Nato zweifelt Katarina Barley, ob Europa noch vom US-Atomschirm geschützt ist. Auch eine EU-Atombombe könne Thema werden.

Brüssel – Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, bezweifelt, dass Europa noch durch den US-Atomschirm geschützt ist. „Angesichts der jüngsten Äußerungen von Donald Trump ist darauf kein Verlass mehr“, sagte Barley dem Tagesspiegel vom Dienstag (13. Februar). Auf die Frage, ob die EU eigene Atombomben brauche, antwortete die SPD-Politikerin: „Auf dem Weg zu einer europäischen Armee“ könne „auch das ein Thema werden“.

Europa in der Pflicht sollten die USA als Waffenlieferant ausfallen

Derzeit liege die nukleare Abschreckung für Europa bei der Nato. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg habe aber richtig bemerkt, dass es weiter im Interesse der USA liege, „diese maßgeblich bereitzustellen“.

Sollten die USA als Waffenlieferant der Ukraine künftig dennoch ganz ausfallen, sieht Barley Europa in der Pflicht. „Sollte das wirklich passieren, wird Europa diese Verantwortung übernehmen müssen“, sagte sie. „Wir müssen Putins Drohungen ernst nehmen, uns entsprechend verhalten. Wenn Putin öffentlich die territoriale Integrität Polens und Litauens bezweifelt, zeigt das, wie wachsam wir sein müssen.“

Trump würde Putin ermutigen, säumige Nato-Mitgliedsstaaten anzugreifen

Trump hatte am Wochenende mit seiner Ankündigung, im Falle einer Wiederwahl säumige Nato-Bündnispartner nicht zu schützen, international Bestürzung ausgelöst. Am Samstag berichtete Trump bei einer Kundgebung im US-Bundesstaat South Carolina über ein nicht näher beschriebenes Treffen mit Nato-Partnern: „Einer der Präsidenten eines großen Landes stand auf und sagte: ‚Nun, Sir, wenn wir nicht zahlen und von Russland angegriffen werden, werden Sie uns dann beschützen?‘“.

Trump erwiderte nach eigenen Angaben, in diesem Fall werde er das Land nicht beschützen und Russland sogar ermutigen, mit dem betreffenden Staat zu tun, „was immer zur Hölle sie wollen“. (AFP)

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