Die ersten Bezahlkarten werden an Asylbewerber verteilt
Erstmals sind jetzt in Fürstenfeldbruck Bezahlkarten an Flüchtlinge ausgegeben worden. Der Landkreis ist eine von vier Modellregionen bei der Einführung.
Fürstenfeldbruck – Bei einem Termin im Ankerzentrum am Fliegerhorst herrschte ein gewisser Medien-Andrang.
30 Neuankömmlinge erhielten dort die neuen Karten. Diese funktionieren wie angekündigt, erklärte eine Sprecherin des Landratsamts am Rande. Sie selbst hat eine der Mastercards vorsichtshalber ausprobiert. Die Geflüchteten erhielten die Karten in jenem Raum, der bislang der Bargeldausgabe diente. Im Moment wird die Karte im Rahmen eines Pilotprojekts verwendet. Nachbesserungen sind also möglich.
Ausgabe sukzessive
Die Ausgabe an alle Asylbewerber erfolgt nun nach und nach, zuerst an die rund 700 Bewohner des Ankerzentrums. Weil hier Sachleistungen geboten werden (Wohnen, Essen) bekommen die Flüchtlinge monatlich 133 Euro auf die Karte gebucht. 50 Euro davon dürfen bar abgehoben werden. Infos zur Handhabung liegen in zwölf verschiedenen Sprachen bereit. Mit den Karten kann in allen Geschäften im Landkreis bezahlt werden, die die Mastercard akzeptieren.
Später werden auch Asylbewerber in den Sammelunterkünften und kleineren Heimen, in denen keine Sachleistungen gewährt werden, mit der Karte ausgestattet. Ein alleinstehender Erwachsener erhält dort etwa 460 Euro im Monat.
Einschätzung
Landrat Karmasin freut sich, dass der Landkreis einer der ersten ist, der die Karte einführt. „Ich bin von der Karte überzeugt. Ich gehe davon aus, dass sie zu einer Entbürokratisierung führen wird, da die aufwendigen Bargeldauszahlungen wegfallen.“ Außerdem glaubt Karmasin, dass mit der Karte ein denkbarer Pullfaktor entfällt. Neulich bei einer Pressekonferenz danach gefragt, ob er die Karte nicht für entwürdigend hält, entgegnete Karmasin, dass er selbst oft mit Karte bezahle und das nicht als entwürdigend empfinde.
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