News zum Ukraine-Krieg - Ukraine-Gipfel in London am Sonntag: Diese Staatschefs und Spitzenpolitiker nehmen teil

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dpa Bild 1/2 - Christoph Heusgen, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC)
Bild 2/2 - Video zeigt Eklat - So heftig gingen sich Trump und Selenskyj vor laufenden Kameras an
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Samstag, 01.03.2025, 16:54

Der ukrainische Präsident Selenskyj war zu Besuch im Weißen Haus. Dabei eskalierte das Gespräch. Selenskyj reiste ab und will sich auch nicht entschuldigen. Am Sonntag soll es deshalb einen Krisengipfel in London geben. Alle Nachrichten zum Krieg in der Ukraine im Newsticker.

Ex-Merkel-Sicherheitsberater schlägt Alarm: "Brutaler Weckruf aus dem Oval Office"

16.41 Uhr: Nach dem Eklat im Weißen Haus zwischen den USA und der Ukraine setzt der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, auf eine deutliche Stärkung Europas. "Wenn der brutale Weckruf aus dem Oval Office am Freitagabend nicht ausreicht, damit wir jetzt endlich massiv in die Stärkung der europäischen Verteidigung, der europäischen Wirtschaft und des europäischen liberalen, demokratischen und rechtsstaatlichen Erfolgsmodells investieren, dann weiß ich nicht, was noch passieren muss", sagte er der "Rheinischen Post".

dpa Christoph Heusgen, ehemaliger Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC)

Ihn habe das "schamlose und arrogante Verhalten der US-Spitze im Oval Office gegenüber Wolodymyr Selenskyj nicht überrascht", sagte Heusgen in Bezug auf den umstrittenen Auftritt von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz und frühere Herabwürdigungen Donald Trumps gegenüber dem ukrainischen Präsidenten.

"Wir müssen den Realitäten ins Auge schauen: Das Amerika von Donald Trump ist nicht mehr das Amerika von John F. Kennedy ("Ich bin ein Berliner"), Ronald Reagan ("Mr. Gorbachev, tear down this wall") oder von George Bush Senior und Barack Obama, für die es keine besseren Freunde und Alliierte gab als Deutschland", sagte der ehemalige sicherheitspolitische Berater von Altkanzlerin Angela Merkel. Jetzt schlage die Stunde Europas.

Baerbock nach Eklat in Washington: "Neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen"

14.58 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt über den Eklat im Weißen Haus zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj geäußert. "Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen", sagte Baerbock am Samstag in Berlin "angesichts der unsäglichen Videos aus dem Weißen Haus". "Unser Entsetzen ist größer als zuvor", fuhr sie fort.

Der Eklat habe deutlich gemacht, dass "die regelbasierte internationale Ordnung und die Stärke des Rechts mehr denn je gegen die Macht der Stärkeren" verteidigt werden müssten, sagte Baerbock weiter. "Wer in diesem Krieg gegen die Ukraine brutaler Aggressor und wer mutiger Verteidiger ist, wer hier Täter und wer Opfer ist, das steht vollkommen außer Frage", sagte die Ministerin. "Niemand sollte sich daher im Feind irren. Er sitzt allein im Kreml, nicht in Kiew oder Brüssel."

Statement Baerbock zum Eklat im Oval Office
dpa Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, gibt ein Statement zum Eklat im Oval Office.

Eine "Täter-Opfer-Umkehr" sei jedoch das Gegenteil von Sicherheit und Frieden und "kann daher kein guter Deal sein", sagte Baerbock weiter. Eine solche Umkehr würde das Ende des internationalen Rechts bedeuten. "Daher sage ich klar und über den Atlantik hinweg: Was richtig und was falsch ist, darf uns nie egal sein."

Die scheidende Ministerin mahnte zur Besonnenheit: "Auch wenn das der wohl heißeste Moment seit Ende des Kalten Krieges ist, müssen wir weiter besonnen und mit einem kühlen Kopf handeln", sagte sie. "Dauerhaften Frieden für die Ukraine wird es eher mit als ohne oder gar gegen Washington geben. Bei all dem gilt: Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren."

Ukraine-Gipfel in London am Sonntag: Diese Staatschefs und Spitzenpolitiker nehmen teil

14.04 Uhr: Nach dem beispiellosen Eklat im Weißen Haus zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump hat der britische Premier Keir Starmer europäische Staats- und Regierungschefs zu einem Ukraine-Gipfel nach London eingeladen. 

Starmer habe sowohl mit Selenskyj als auch mit Trump telefoniert, teilte der Regierungssitz Downing Street mit. Anders als viele andere europäische Politiker hatte Starmer seine Unterstützung für Selenskyj nicht direkt im Anschluss per Social Media bekundet. Britische Medien interpretierten das als den Versuch, zwischen den USA und der Ukraine zu vermitteln. Der britische Regierungschef hatte bei einem Besuch in Washington in dieser Woche demonstrativ auf Harmonie mit dem US-Präsidenten gesetzt. 

Bei dem Gipfel am Sonntag in London werden neben Selenskyj unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk. Berichten türkischer Medien zufolge soll Außenminister Halan Fidan Präsident Recep Tayyip Erdogan vertreten. Weitere Staats- und Regierungschefs sowie EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa erwartet. Auch Nato-Generalsekretär Marc Rutte soll dabei sein. 

Selenskyj landet in London und dankt Trump für "lebensnotwendige Unterstützung"

13.00 Uhr: Nach dem Eklat mit Donald Trump im Oval Office ist der ukrainische Präsident am späten Vormittag in London gelandet. Nach der Ankunft dankte er den Amerikanern. "Wir sind den Vereinigten Staaten sehr dankbar für all die Unterstützung", so Selenskyj nach der Landung. "Ich bin Präsident Trump, dem Kongress für seine überparteiliche Unterstützung und dem amerikanischen Volk dankbar." Die Hilfe sei eine "lebensnotwendige Unterstützung".

Wolodymyr Selenskyj
Paula Bronstein/Getty Images Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj
 

Auch machte er klar, dass alle Ukrainer den USA für die Unterstützung sehr dankbar sind. Die Aussagen wiederholte er, nachdem Donald Trump ihm bei dem Streit im Weißen Haus vorwarf, dass Selenskyj sich dankbarer zeigen solle. Der ukrainische Präsident fügte an, dass Russland sein Land vernichten wolle und niemand mehr Frieden wolle als die Ukrainer. 

Selenskyj wird am Nachmittag zu einem Treffen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in der Downing Street Nr. 10 erwartet, dem Sitz des Premiers.

CDU-Sicherheitsexperte: Scholz soll Merz mit zum Ukraine-Gipfel nach London nehmen

12.31 Uhr: CDU-Außen- und Sicherheitsexperte Roderich Kiesewetter fordert, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) seinen voraussichtlichen Nachfolger Friedrich Merz (CDU) nach dem Streit zwischen Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj und Donald Trump im Weißen Haus zum Ukraine-Gipfel der europäischen Staatschefs nach London mitnimmt. Dort wollen sich am Sonntag mehrere europäische Staats- und Regierungschefs mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen und beraten.

Scholz solle „Merz ab sofort zu allen internationalen Treffen mitnehmen und einbinden, wie Merkel es mit ihm nach der Wahl 2021 machte“, so Kiesewetter zu "Bild". Die damals amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte nach der Wahl 2021 ihren Amtsnachfolger Scholz zum Gipfeltreffen der G-20-Staaten in Rom.

Söder fordert nach Trump-Selenskyj-Zoff radikale Aufrüstung der Bundeswehr

11.08 Uhr: CSU-Chef Markus Söder hat sich für eine drastische Stärkung der Bundeswehr ausgesprochen und betont, dass Europa angesichts der außenpolitischen Neuausrichtung der USA mehr Verantwortung übernehmen muss. Auf X schrieb er: „Europa muss mehr für die eigene Verteidigung tun – und damit muss auch Deutschland deutlich mehr Geld ausgeben.“ 

Söder forderte mindestens drei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben sowie eine Vollausstattung der Streitkräfte. Dazu gehören laut ihm eine „Drohnen-Armee“ mit 100.000 Drohnen, 800 neue Panzer sowie 2.000 Patriot-Abwehrsysteme und 1.000 Taurus-Marschflugkörper. Die Bundeswehr brauche eine Vollausstattung, "um als Schutzschild in der Art des ‚Iron Dome‘ zu fungieren“, so Söder weiter. Deutschland müsse in seine eigene Verteidigung investieren, um Frieden und Freiheit zu sichern.

 

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