Betrifft Millionen Bankkunden: Verbraucherzentrale vor neuer Betrugsmasche

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Scheint wie eine freundliche Erinnerung, ist aber eine fiese Falle. Aktuell sind Kunden der ING Bank um Visier einer Betrugsmasche.

München – Derzeit sollten Kunden der ING Bank vorsichtig sein. Seit Donnerstag (19. Dezember 2024) erhalten sie verdächtige Mails. Die Verbraucherzentrale NRW warnt aktuell vor Cyberkriminellen. Die Kunden werden im Rahmen der Mail daran erinnert, ihre ING-ppA zu aktualisieren. Wer das Update nicht veranlasst, riskiert angeblich nicht mehr alle Funktionen und Sicherheitsstandards der App nutzen zu können.

So zumindest lautet sinngemäß der Text der Betrugsmail an die Kunden der ING Bank. Die Kunden sollten auf den Button in der Mail klicken und den Anweisungen folgen. Außerdem weisen die Absender auf die Dringlichkeit für das Update hin, mit der Ankündigung von Einschränkungen.

Verbraucherzentrale warnt Kunden der ING Bank – so erkennen Sie Phishing-Mails

Auf der Startseite der Bank selbst findet sich kein aktueller Warnhinweis für eine solche Mail. Über den Suchbutton wird der Kunde dennoch fündig und findet eine generelle Information, wie Betrüger über personalisierte Phishing-Mails an Daten von Kunden kommen. Wer weiter nach unten scrollt, findet schließlich auch wichtige Hinweise, wie sich auch gut gemachte Phishing-Mails erkennen lassen.

So erkennen Kunden täuschend echte Phishing-Mails:

  • Wer in einer unaufgeforderten E-Mail einen Link anklicken oder einen Anhang öffnen soll, muss von einem hohen Risiko ausgehen, dass es sich um eine betrügerische Mail handelt.
  • Versucht jemand, den Kunden in der E-Mail unter zeitlichen Druck zu setzen, um ihn zu einer schnellen und unüberlegten Reaktion zu verleiten, dann ist Vorsicht geboten.
  • Man sollte dann selbst bei dem Unternehmen direkt nachhaken, ob die Email wirklich echt ist.
  • Außerdem sollten Empfänger unaufgeforderter E-Mails den Betreff der E-Mail als Suchbegriff bei einer Suchmaschine eingeben. Viele Blogs und IT-Websites veröffentlichen aktuelle Phishing-Versuche und geben Tipps zum Umgang mit ihnen.
  • Um sicher zu sein, sollten Kunden auch die Webseite des Unternehmens direkt aufrufen, aber auf keinem Fall auf den Link in der E-Mail klicken. Sollte es tatsächlich eine Änderung geben, die die Mitarbeit des Kunden benötigt, findet sich diese Info sicherlich auch auf der Website selbst.

Quelle: ING Bank

Die Bank weist dabei zudem auch darauf hin, dass inzwischen viele Phishing-Mails qualitativ immer besser würden. Viele zeugen inzwischen von guter Rechtschreibung, einer glaubwürdigen Nachahmung des Unternehmens-Logos und -Designs. Oftmals werden die Kunden sogar persönlich mit einer plausiblen Geschichte angesprochen.

Bild zeigt die Email an die Bankkunden der ING Bank
Verbraucherschützer warnen vor Mail-Betrug: Millionen ING Bankkunden könnten betroffen sein. (Screenshot) © Screenshot Verbraucherzentrale NRW

Diesmal ING Bank betroffen – immer wieder kommt es zum Betrug mit Phishing-Mails

Der Verbraucherschutz empfiehlt, die Mail direkt in den Spam-Ordner des Mailprogramms zu verschieben. Dann sollten Kunden jedenfalls sicher vor den Betrügern sein. Die ING Bank gibt zwar ein Sicherheitsversprechen ab, sofern Dritte Zugangsdaten zum Internetbanking und Brokerage missbrauchen, den finanziellen Schaden zu ersetzen. Doch der Ärger aufgrund betrügerischer E-Mails bleibt den Kunden in solchen Lagen nicht erspart. So etwa auch zwölf Millionen Kunden, die zur Überprüfung ihres Kontos in einer E-Mail aufgefordert wurden.

Der Ärger mit Phishing E-Mails

Durch Phishing E-Mails können Kunden ihre geheimen Zugangsdaten gestohlen werden. In der Folge kann der Angreifer zum Beispiel Zugang zu Konten erlangen, aber auch zu geheimen geschäftlichen Informationen. So können aufgrund einer Phishing-Attacke den Betroffenen sehr hohe finanzielle Verluste entstehen.

Erst Recht teuer wird es, wenn Kunden auf den Schäden selbst sitzen bleiben. So hat laut einem Bericht der Verbraucherzentrale Bundesverband die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (Anmerkung: Link auf Bericht vom 29. April 2024) festgestellt, dass Verbraucher bei 79 Prozent der betrügerischen Überweisungen für die Schäden aufkommen müssen.

Die Verbraucherschützer fordern daher, „dass Zahlungsdienstleister berechtigte Ansprüche nicht länger pauschal mit Verweis auf angeblich grob fahrlässiges Handeln der Geschädigten abblocken können und sie Verbrauchern die Schäden durch betrügerische Zahlungen erstatten“.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband

Wer in die Phishing-Falle getappt ist, sollte seine Bank kontaktieren, so der Tipp der ING Bank. Auch die Änderung der Zugangsdaten kann in solchen Fällen hilfreich und erforderlich sein. Bereits im vergangenen Jahr waren Kunden der ING Bank ins Visier von Betrügern geraten. Aber auch Kunden von PayPal, der Telekom und anderen Geldhäusern wie der Postbank beispielsweise sind vor Phishing-Mails nicht sicher. Commerzbank-Kunden erhielten betrügerische Schreiben zuletzt sogar per Post. Und selbst vor Supermärkten schrecken Betrüger nicht zurück. Im Namen von Kaufland wurde eine E-Mail mit dem Hinweis auf eine angebliche Belohnung an Verbraucher versendet, was das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik auf den Plan rief.

Die ING Bank gibt außerdem den Tipp, eine vermeintliche Phishing-Mail an die Verbraucherzentrale NRW – E-Mail: phishing@verbraucherzentrale.nrw – weiterzuleiten. Denn „die Verbraucherschützenden checken die Mail und warnen andere Internet-User und -Userinnen in ihrem Phishing-Radar davor“. Wer bereits in die Falle getappt ist, sollte Strafanzeige bei der Polizei erstatten. (sthe)

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