B-2-Bomber statt Drohnenschwärme: Trump fügt Musk mit US-Angriff auf Iran Blamage zu
Dass die USA unter Donald Trump den Iran angegriffen haben, widerlegt laut einer Analyse eine Einschätzung von Elon Musk zu modernen Luftangriffen.
Washington, DC – Weil sich Israel im Krieg mit den islamischen Mullahs befindet, hatte US-Präsident Donald Trump sie geschickt: mächtige B-2-Bomber. Mit sieben dieser riesigen Kampfflugzeuge mit einer jeweiligen Spannweite von über 52 Metern ließ der Republikaner die iranische Urananreicherungsanlage Fordo bombardieren.
US-Angriffe unter Donald Trump: B-2-Bomber attackierten den Iran
Mit sechs gewaltigen bunkerbrechenden Riesen-Bomben GBU-57, je Stück 13,6 Tonnen schwer. Nur diese Flugzeuge sind technisch in der Lage, die GBU-57 an ihren Einsatzort zu bringen und abzuwerfen. Der Aufwand ist gewaltig: 11.200 Kilometer flogen die Besatzungen, zwei Mann je Bomber, am vergangenen Wochenende (21. und 22. Juni) von Missouri in den USA aus tief in den Luftraum des Iran, um ihre Fracht dort zielgenau zu entkoppeln.
Laut US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll das iranische Nuklearprogramm damit ganz zerstört oder zumindest um viele Jahre zurückgeworfen worden sein. Beweise legte die US-Politik dafür noch nicht vor. Die „Operation Midnight Hammer“ (Operation Mitternachtshammer) zeigte dagegen eines deutlich: Offenbar haben sogenannte Strategische Bomber doch noch nicht ausgedient.
Luftangriffe gegen den Iran: USA mit B-2-Bombern, Israel mit F-35-Kampfjets
Während es am Dienstag (24. Juni) im Iran-Israel-Konflikt Chaos um eine Waffenruhe gab, widerlege der Einsatz der B-2-Bomber eine These des Tech-Milliardärs Elon Musk, schreibt das US-Nachrichtenmagazin Newsweek in einer Einordnung der Geschehnisse. Musk habe unlängst über eine angebliche Abhängigkeit des Pentagons von bemannten Tarnkappenflugzeugen wie der F-35 regelrecht gespottet, heißt es in der Analyse aus den Vereinigten Staaten zu den jüngsten Beobachtungen im Nahen Osten.
Aber: Schon bei Israels Luftangriffen gegen den Iran kamen F-35-Kampfjets zum Einsatz. Mit dem in der israelischen Version F-35I „Adir“ verbauten AESA-Radar sollen die jeweiligen Piloten mehrere Ziele der feindlichen Luftverteidigung aus sicherer Entfernung gleichzeitig erfasst und die Koordinaten dann an andere Kampfjet-Verbände zur Bekämpfung der Flugabwehr weitergegeben haben. Die schwer für gegnerisches Radar detektierbaren Tarnkappen-Kampfjets konnten offenbar erfolgreich die iranische Luftverteidigung umgehen.
Northrop B-2 | |
---|---|
Waffentyp: | Strategischer Bomber |
Indienststellung: | 17. Dezember 1993 |
Länge: | 21,03 m |
Spannweite: | 52,40 m |
Flugfläche: | 490 m² |
maximale Startmasse: | über 150 Tonnen |
Marschgeschwindigkeit: | bis zu 900 km/h |
Dienstgipfelhöhe: | über 15 Kilometer |
Donald Trump und Elon Musk: Bruch zwischen US-Präsident und früherem Chefberater?
Trump hatte Musk Ende Mai nach 130 Tagen als Regierungsangestellter, konkret als Chefberater für Effizienz, wie angeblich verabredet entlassen. Beide überzogen sich in der Folge über verschiedene Soziale Netzwerke jedoch mit gegenseitigen Vorwürfen und Anschuldigungen. Manche Beobachter sahen darin ein geradezu einstudiertes Schauspiel für die Öffentlichkeit, was sich jedoch nicht belegen ließ. Andere politische Autoren sahen in der Kurzzeit-Fehde den Bruch zwischen dem US-Staatsoberhaupt und dem schwerreichen Unternehmer, der Trumps Präsidentschaftskampagne massiv unterstützt hatte.
Was die US-Tarnkappenflugzeuge angeht: Musk hatte vor etwa einem halben Jahr bei X geschrieben, „bemannte Kampfflugzeuge sind im Zeitalter der Drohnen veraltet und gefährden nur das Leben der Piloten“. Aber: Im Fall der iranischen Atomanlagen hätten Kampfdrohnen weder die erforderliche Reichweite noch annäherungsweise die erforderliche Durchschlagskraft durch geschätzt 90 Meter Fels und Stahlbeton erfüllt. Dafür brauchte es die je Exemplar rund zwei Milliarden US-Dollar teuren B-2-Bomber sowie die über sechs Meter langen, bunkerbrechenden Fliegerbomben vom Typ GBU-57.
Drohnenschwärme oder Kampfjets? Nur B-2-Bomber konnten Irans Atomanlagen angreifen
Einzig die mithilfe von Luftbetankung zurückgelegte Reichweite ist imposant. Zum Vergleich: Die Kampfdrohne HX-2 des Münchner Herstellers Helsing hat eine Reichweite von 100 Kilometern. Sie eignet sich militärisch, um mechanisierte Panzerverbände zu bekämpfen – nicht aber gegen stark befestigte Stellungen. Anders formuliert: Ein Einsatz wie gegen die Atomanlagen des iranischen Mullah-Regimes wäre mit jedweder Kampfdrohne nicht vorstellbar gewesen.
Zumal die Israelis mit ihren vorherigen Luftangriffen die Flugabwehr der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran wohl weitgehend ausgeschaltet hatten, die aus veralteten Luftabwehrraketen S-200, Flakpanzern ZSU-23-4 und Abschussvorrichtungen für Stinger-Raketen bestand. So konnten die B-2-Bomber mit einer möglichen Dienstgipfelhöhe von über 15 Kilometern ungehindert direkt über ihren Zielen operieren. Allen Bedenken gegen ihren Nutzen zum Trotz. (pm)