Operngesang, Blasmusik und Kuhglocken: „Oper weiß-blau“ begeistert im Freisinger Asam

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Musikalische Brillanz: Beim Stück „O sole mio“ liefen Helmut Schranner an den Kuhglocken und die stimmgewaltige Mezzosopranistin Franziska Rabl zur Höchstform auf. © privat

Ein Klassikvergnügen der ungewöhnlichen Art war die „Oper weiß-blau“ im Asam: Klassische Opernmelodien verschmolzen perfekt mit altbairischer Blasmusik. Und dazwischen läuteten auch Kuhglocken.

Freising – Wenn klassischer Operngesang auf altbairische Blasmusik trifft, dann ist das mehr als nur ein Experiment: Es ist ein hervorragend inszeniertes Konzert von Vollblutmusiker Helmut Schranner und seinen Holledauer Musikanten sowie der Mezzosopranistin Franziska Rabl, das den Besuchern im Freisinger Asamsaal jüngst einen unvergesslichen Abend bescherte.

Die Konzert-Idee reifte in Beirut

Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Konzert reifte fernab der Heimat – in Beirut (Libanon): Auf Einladung des deutschen Botschafters waren unter anderem Franziska Rabl, die Holledauer Musikanten um Leiter Helmut Schranner, Kabarettist Christian Springer und Politiker Markus Rinderspacher 2017 in Beirut. Rinderspacher brachte die Idee ins Spiel, und alle waren sich schnell einig, dass die facettenreiche Stimme von Franziska Rabl perfekt mit den Blasmusikklängen der Holledauer Musikanten harmonieren könnte. In der Tat: Die eigens dafür arrangierten Stücke von Peter Wittrich, freischaffender Künstler und Professor an der Münchner Hochschule für Musik, bereitete den Konzertbesuchern ein einmaliges Klassikvergnügen.

Auch die Zuschauer spielten mit

Mit ihrer brillanten Stimme und ihrer Ausdrucksstärke gab Franziska Rabl Werke etwa aus George Bizets „Carmen“ oder Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ zu Blasmusikklängen wieder, die sowohl Opern-Liebhaber als auch Neugierige begeisterten. Damit nicht genug: Für beste Unterhaltung sorgte Schranner, als er etwa mit vielen Kuhglocken das Stück „O sole mio“ zum Besten gab oder mit Holzlöffeln das Lied „Ich hätt‘ getanzt heut‘ Nacht“ begleitete – zur Begeisterung der Zuschauer. Einige von ihnen wurden wenig später selbst Teil dieses ungewöhnlichen Konzerts: Helmut Schranner ließ die Kuhglocken im Asamsaal geschickt verteilen und stimmte sogleich den Andachtsjodler an, zu dem die Gäste unter der äußerst unterhaltsamen Regie von Helmut Schranner kräftig läuten durften.

Standing Ovations für alle Künstler

Ebenfalls ein Genuss war das Zusammenspiel von Musik und Moderation: Schauspieler Stephan Leitmeier führte das Publikum mit charmant-witziger Bühnenpräsenz durch den Abend und sorgte mit wohldosierten, humorvollen Einlagen für Unterhaltung. Und so war es nicht verwunderlich, dass es zum Abschluss Standing Ovations für alle Künstler gab.

Schranner zeigte sich nach dem Auftritt überwältigt: „Es war ein superschöner Abend – die Akustik im Asamsaal war gigantisch. Ich freue mich schon aufs nächste Gastspiel hier.“ Auch hofft er, dass die Oper weiß-blau, die zum fünften Mal aufgeführt worden ist, noch öfter erklingen wird. Ein Termin steht bereits: Am 13. September ist sie im Deutschen Theater München zu sehen, zudem sind zwei weitere Auftritte in Bayern geplant. Schranner hofft, dass viele Leute dieses Zusammenspiel von internationaler Opernkunst und bayerischer Volksmusik erleben können. Denn: „Man kann es nicht beschreiben – man muss es erlebt haben.“

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