Schwere Verluste für Putin: Ukraine gelingen Drohnen-Schläge gegen russische Militär-Flughäfen

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Der bislang größte russische Luftangriff erschüttert die Ukraine – doch ukrainische Spezialkräfte landen wichtige Treffer auf zwei russischen Stützpunkten.

Kiew – Russland attackiert die Ukraine in unverminderter Härte. In der Nacht von Samstag (28. Juni) auf Sonntag führte Moskaus Armee mit über 500 Drohnen und Raketen den größten kombinierten Angriff seit Beginn des Ukraine-Kriegs durch. Doch die ukrainischen Streitkräfte verteidigen weiter. Zuletzt setzte die Ukraine offenbar mehrere russische Hubschrauber und Kampfbomber außer Gefecht.

Erfolgreiche Einsätze: Ukrainische Spezialkräfte treffen offenbar russische Flugzeuge und Helikopter

In der Nacht des bislang größten russischen Luftangriffs auf die Ukraine hat der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) auf dem Militärflugplatz Kirowske auf der Halbinsel Krim nach eigenen Angaben mehrere Hubschrauber zerstört. Ein Mi-8, ein Mi-26 sowie ein Mi-28 wurden demnach von ukrainischen Drohnen getroffen, wie Kyiv Independent unter Bezugnahme auf den SBU berichtete. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig verifizieren.

Zuvor war es dem SBU in der Nacht auf Freitag gelungen, zusammen mit ukrainischen Spezialkräften (SOF), zwei Su-34 Kampfbomber auf dem russischen Militärflughafen Marinowka vollständig zu zerstören. Zwei weitere Su-34-Flugzeuge sollen beschädigt worden sein. Satellitenbilder von Sonntag dokumentieren die Folgen des Angriffs über 300 Kilometer hinter der Front, wie die Gruppe CyberBoroshno auf der Plattform Telegram berichtete. Auch der Generalstab in Kiew bestätigte die Treffer.

Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben nicht. Das russische Verteidigungsministerium hatte aber zuvor berichtet, dass in diesem Zeitraum am Freitag 13 Drohnen über der Region Wolgograd abgeschossen wurden. Laut Aussagen des Gouverneurs Andrej Botscharow seien zwei Landkreise sowie die Stadt Wolschski angegriffen worden. „Ein weiterer Milliardenverlust, der hätte verhindert werden können und müssen“, kommentierte auch der kremlnahe Militärblogger Fighterbomber den Vorfall auf Telegram.

Luftverteidigungssysteme werden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew aktiviert
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden während eines russischen Luftangriffs Verteidigungssysteme aktiviert (Archivbild vom 6. Juni 2025). © IMAGO/Patrick Muzart / ZUMA Press Wire

Ukrainische Angriffe zielen tief und treffen das Rückgrat der russischen Luftwaffe

Die russischen Suchoi-34-Flugzeuge gelten als Rückgrat der taktischen Luftwaffe Russlands. Von Marinowka aus seien regelmäßg ukrainische Stellungen mit Bomben und Raketen beschossen worden, hieß es aus Kiew. Auf der Krim habe man laut SBU auf russische Flugzeuge, Luftabwehrsysteme sowie Munitions-, Aufklärungs- und Kampfdrohnenlager gezielt. Dies entspricht der ukrainischen Taktik von Angriffen in der Tiefe: Kiew versucht dabei, kritische russische Fähigkeiten wie Kampfflugzeuge, Logistikzentren und Munitionsdepots weit hinter der Frontlinie zu zerstören, um die russische Angriffskraft an der Front nachhaltig zu schwächen.

Russland hatte zuletzt seine Drohnen- und Raketenproduktion angekurbelt und setzt bei seinen Luftangriffen immer mehr Drohnen ein, um die ukrainische Luftabwehr zu überlasten. Dabei zielen Putins Streitkräfte vermehrt auf auf zivile Gebiete, insbesondere Kiew, wie die US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) in einem aktuellen Bericht mitteilt. „Satellitenbilder und russische Regierungsangaben deuten darauf hin, dass Russland versucht, seine Flugzeugproduktion mittel- bis langfristig auszubauen“, so der ISW-Bericht weiter.

Die Ukraine musste zuletzt auch Rückschläge einstecken. Unlängst starb ein F-16-Pilot bei einem Einsatz. Angesichts der erneuten Angriffswellen auf die Ukraine betonte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Dringlichkeit, die Luftverteidigung seines Landes zu verstärken. Dies sei der effektivste Weg, um „Leben zu schützen“. Zudem bekräftigte er die Bereitschaft Kiews, Abwehrsysteme des Typs „Patriot“ aus den USA zu erwerben.

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