Mercedes-Chef Ola Källenius kassiert trotz Krise sattes Gehalt
Massives Sparprogramm bei Mercedes – trotzdem kassiert Chef Ola Källenius ein sattes Gehalt
Die Automobilbranche in Baden-Württemberg streicht in jüngster Zeit massive Verluste ein. Ein Blick in den Vergütungsbericht offenbart weniger tragische Entwicklungen bei den Vorständen.
Stuttgart - Auch wenn der Automobilbauer mit einem massiven Sparprogramm und dem damit verbundenen Stellenabbau von bis zu 20.000 Arbeitsplätzen rechnet, scheint die oberste Riege der Benz-Mitarbeiter noch nicht von diesen Maßnahmen betroffen zu sein. Am Dienstag (11. März) veröffentlichte die Mercedes-Benz-Group AG ihren Vergütungsbericht für das Jahr 2024.
Die dominierenden Themen seien laut Bericht die massiven Herausforderungen, die im Zuge der Nachhaltigkeit und der damit verbundenen E-Mobilität zu bewältigen sind. Zudem wird die Einführung eines neuen Vergütungssystems ab 2026 bekanntgegeben, die eine schnellere Entlohnung der Vorstände vorsieht.

Ola Källenius büßt nur 2% Jahresumsatz ein
Laut Vergütungsbericht setze sich das Jahresgehalt aus drei Töpfen zusammen. Dem fixen Gehalt, einem kurzfristigen Jahresbonus und einem langfristigen Jahresbonus, der die Nachhaltigkeit der Unternehmensführung gewährleisten soll. Dadurch werden Bonusleistungen auf mehrere Jahre aufgeteilt (sog. Deferrals).
Die Summe aller Auszahlungen beläuft sich bei dem Vorstandsvorsitzenden Ola Källenius auf satte 12,488 Millionen Euro. Das Jahresgehalt im Vorjahr betrug noch 12,744 Millionen Euro, wie IPPEN.MEDIA berichtete. Insgesamt büßt Ola Källenius 2% seines Jahresgehalts ein.
Zum Vergleich – der Jahresumsatz der Mercede-Benz-Group AG belief sich im Jahr 2023 noch auf 152,4 Milliarden Euro. 2024 verringerte sich dieser um rund 5 % auf 145,6 Milliarden Euro. Zurückzuführen sei dies laut Vergütungsbericht auf die Rekordjahre 2022 und 2023, deren Deferrals im Vorjahr ausgezahlt wurden.
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Ähnliche Zahlen bei anderen Vorstandsmitgliedern – mit zwei Ausnahmen
Bei den sieben anderen Vorstandsmitgliedern ist ein ähnlicher Rückgang im Jahresgehalt zu verzeichnen. Laut Vergütungsbericht betrug deren Gehalt im Jahr 2024 insgesamt 41,461 Millionen Euro. Im Vergleich zur Summe von 42,511 Millionen Euro bedeutet das einen Rückgang von 3,5 %.
Besonders betroffen waren laut Bericht die Vorstände für Nachhaltigkeit, Technologie, Vertrieb, Finanzen und China-Aktivitäten im Jahr eine Gesamtsumme von 29,918 Millionen Euro. Im Vergleich zu Gesamtsumme von 33,627 Millionen Euro im Vorjahr macht das einen Rückgang von ca. 11 % aus. Besonders stark betroffen sind die Jahresgehälter von Hubertus Troska (-12 %), Vorstand „Greater China“, Renata Jungo Brüngger (- 11%), Vorstand für Integrität, Governance und Nachhaltigkeit und Britta Seeger (-11%), Vertriebsvorstand.
Anders sieht es bei den Vorständen für Personal und Produktion aus. So konnte Jörg Burzer, Verantwortlicher für Produktion, Qualität und Supply-Chain-Management, mit 5,882 Millionen Euro ein sattes Plus in Höhe von 28 % gegenüber dem Vorjahr (4,580 Millionen Euro) einstreichen. Ähnlich sieht es bei Kollegin Sabine Kohleisen, Zuständige für Personal und Arbeitsdirektion. Mit 4,902 Millionen Euro Jahresumsatz im Jahr 2024 liegt sie fast 14 % über dem Jahresgehalt des Vorjahres (4,304 Millionen Euro).
Wie sich der massive Stellenabbau 2025 auf die Jahresgehälter der Vorstände auswirkt, kann im Folgejahr im Vergütungsbericht 2025 eingesehen werden. Auch lesenswert: So sehen die Gehälter der Dax-Vorstände im Vergleich aus.