Beben in der Modebranche: Bekannter Schuhhändler ist schon wieder insolvent
Ein deutschlandweit bekannte Schuhhändler ist erneut insolvent. Es ist unsicher, wie es mit den 50 Filialen in Deutschland weitergehen wird.
Hamburg – Der deutsche Schuhhändler Görtz hat erneut Insolvenz angemeldet. Das meldete am Dienstag (21. Januar) das Fachportal TextilWirtschaft. Der Insolvenzantrag wurde demnach am 20. Januar beim Amtsgericht im Hamburg eingereicht. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde der Rechtsanwalt Gideon Böhm bestellt.
Görtz ist erneut insolvent: 2023 wurde die letzte Sanierung abgeschlossen
Der Schuhhändler Görtz betreibt noch rund 50 Filialen in Deutschland, es gibt auch Filialen in Österreich. Nach Angaben der TextilWirtschaft hatte das Unternehmen 2024 noch 50 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Erst 2023 hatte Görtz die letzte Insolvenz erfolgreich abgeschlossen, damals war der Investor Bolko Kissling eingestiegen.

Görtz ist eigentlich ein Traditionsbetrieb mit Wurzeln in Hamburg. Die Firma wurde 1875 gegründet. Seit einigen Jahren befindet es sich aber immer wieder in Turbulenzen. Ob eine erneute Sanierung gelingen kann, lässt sich noch nicht absehen.
Görtz wieder in der Insolvenz: Damit ist die Firma nicht alleine
Görtz ist jedem Fall nicht alleine in Schwierigkeiten. 2024 waren die Insolvenzzahlen kräftig gestiegen, was der Handelsverband als „deutliches Warnsignal“ erkannte. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform rechnet für das vergangene Jahr mit 22.400 Unternehmensinsolvenzen in Deutschland. Das wäre der höchste Stand seit 2015. Im neuen Jahr könnten die Zahlen demnach den Höchststand des Krisenjahres 2009 mit mehr als 32.000 Fällen erreichen.
Besonders hart getroffen ist noch immer der Einzelhandel und die Modebranche, die noch immer die Nachwehen der Corona-Krise spüren. Anfang des Jahres meldete ein erst vor 14 Monaten gegründetes Modeunternehmen ebenfalls in Hamburg die Insolvenz an.