Hoki plus: Otterfing, Valley und Warngau steigen in Bedarfsverkehr ein
Landkreis – Der Holzkirchner Rufbus Hoki soll ab Anfang 2024 auch in den Nachbargemeinden Otterfing und Valley und in den nördlichen Bereichen von Warngau unterwegs sein.
Der Kreisentwicklungsausschuss (KEA) hat grünes Licht gegeben, dass der Holzkirchner Rufbus Hoki künftig auch in den Nachbargemeinden Otterfing und Valley und in den nördlichen Bereichen der Gemeinde Warngau unterwegs sein soll. Die ersten Fahrten sollen bereits Anfang 2024 stattfinden.
Nach viel Detailplanung und Abstimmung mit dem Landkreis hat die Marktgemeinde Holzkirchen im September 2022 das on-Demand-System Hoki an den Start gebracht. Seither befördern zwei Kleinbusse in der Marktgemeinde sozusagen auf Zuruf und flexibel Bürger zwischen 90 stationären und 60 virtuellen Haltepunkten. Diese sind so gewählt, dass in der Regel die Haltestelle nie mehr als 500 Meter von der Haustür entfernt ist.
Andere Gemeinden interessiert
Das System weckte dann auch Begehrlichkeiten bei den Nachbarn. Zudem der Erfolg Holzkirchen auch in ökologischer Hinsicht Recht gibt: „Der Hoki fährt nur wenn er auch gebucht ist und befördert an einem Tag mehr Fahrgäste, als so mancher Linienbus im ganzen Monat“, sagte Holzkirchens Bürgermeister Christoph Schmid stolz. Fast 40.000 Personen wurden seit Einführung transportiert.
Vorteil: Fahrer leichter zu finden
Für die Vorstellung des Hoki durch die Holzkirchner Standortförderin Eva-Maria Schmitz gab es vom Gremium durchweg Lob. So meinte Haushams Rathauschef Jens Zangenfeind: „Eine innovative und tolle Sache, da würde ich am liebsten auch gleich mitmachen.“ Gisela Hölscher (FW) geht davon aus, dass für die Kleinbusse viel leichter Fahrer zu finden sind als für die 40-Sitzer, weshalb mit deutlich weniger Ausfällen zu rechnen ist.
Einen weiteren Vorteil sah Hölscher, dass der Hoki von gehbehinderten Menschen mit handelsüblichen Rollstühlen genutzt werden kann: „Endlich gibt es hier auch ein Konzept.“ In das gleiche Horn stieß Balthasar Brandhofer (BP), der den Hoki als gutes Angebot für die ältere Generation sieht. Bei all den Vorzögen, so die Holzkirchnerin Elisabeth Dasch (SPD), habe sie zudem die Freundlichkeit der Hoki-Fahrer immer als „sagenhaft“ erlebt.
Die notwendigen Beschlüsse fielen dann auch einstimmig. Weil der interkommunale ÖPNV eine Aufgabe des Landkreises ist, und wie Landrat Olaf von Löwis herausstellte, keine freiwillige Leistung ist, werden dafür jährlich bis zu 150.000 Euro Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt. Die Federführung bleibt indes beim Markt Holzkirchen. „Ich kann mir vorstellen, dass das eine Blaupause für die Ausrollung in anderen Teilen des Landkreises wird“, ergänzte von Löwis.
Wie Schmitz erklärte, wäre auch Weyarn gerne in den Hoki mit eingestiegen. Wie auch die Aufnahme des südlichen Bereiches von Warngau, hätte das aber das gesamte Konzept aus Gründen nicht mehr annehmbarer Fahrzeiten unattraktiv gemacht. Um das erwartete steigende Fahrgastaufkommen zu bedienen, werden zukünftig drei Kleinbusse im Einsatz sein, die dann als Hoki-plus unterwegs sein werden. Betreiber der Flotte bleibt das Murnauer Unternehmen Omobi.
Buchung per App und Telefon
Gebucht werden kann der Hoki-plus per App und Telefon, werktags von 6 bis 20 Uhr (freitags bis 1 Uhr) sowie samstags von 10 bis 1 Uhr. Die Einzelfahrt kostet aktuell zwei Euro, Kinder (bis 14 Jahre) und Senioren (ab 65) zahlen die Hälfte. Mit dem MVV-Beitritt kostet eine interkommunale Fahrt analog zwei Streifen, 3,80 Euro. Im Hoki-plus gilt außerdem das Deutschland-Ticket, dies muss aber bereits bei der Buchung unter den Fahrgastinformationen hinterlegt werden. Helmut Hacker