Durch und durch ein Wörthsee-Triathlon
Seit 38 Jahren gibt es den Wörthsee-Triathlon. Obwohl von Ehrenamtlichen aus der Kommune mitorganisiert und von einem Wörthseer gegründet, galt er als Kind des Münchner Vereins Funkstreife. Das ist in diesem Jahr anders. Verantwortlich ist Maximilian Krumm aus Walchstadt mit seiner Sport & Lebensfreude GmbH.
Steinebach – Rund 820 Sportlerinnen und Sportler, die sich beherzt in die Fluten des Wörthsee stürzen, dann mit dem Rad auf die Strecke gehen und schließlich noch um die besten Zeiten laufen: Der Wörthsee-Triathlon ist jedes Jahr ein großes und buntes Spektakel. Heuer findet er am 28. Juli 2024 statt. Der Gemeinderat hat die Durchführung in seiner Sitzung am Mittwoch genehmigt. Allerdings steht der Wettkampf organisatorisch heuer auf anderen Beinen. Organisator Maxi Krumm sagt: „Der Triathlon ist in Wörthsee endgültig angekommen.“ Die Anmeldung beginnt am 1 März.
Vater des Wörthsee-Triathlons ist Walter Neumann, der bis vor Kurzem auch in Wörthsee lebte. 20 Sportler gingen 1985 bei der ersten Durchführung an den Start. Rechtliches Vehikel für Organisation und Versicherung war damals der Polizeiverein Funkstreife München, dem Neumann angehörte. Bis heute ist der Verein involviert. „Doch zuletzt waren immer mehr Wörthseer beteiligt, der Verein Funkstreife bringt auch nicht mehr die Vielzahl an Helfern zusammen“, berichtet Krumm, der Sportwissenschaftler und Trainer ist und seit 2015 den Triathlon an der Seite von Neumann mitorganisierte. Vor einigen Jahren gründete Krumm seine Sport & Lebensfreude GmbH. „Das war damals vielleicht etwas überdimensioniert für mich als Selbstständigen, aber jetzt bewährt sie sich.“ Denn die GmbH gilt heuer erstmals als Veranstalter, in ihrem Namen beantragte Krumm heuer auch die Durchführung.
In der Gemeinderatssitzung herrschte aus diesem Grund auch Skepsis. Florian Tyroller (Grüne) befürchtete eine „gewisse Gewinnabsicht“. Geschäftsleiterin Christa Heintel sorgte sich um die Vergütung der Hilfsdienste. Es überwog jedoch die Sympathie mit der Veranstaltung, die jedes Jahr Hunderte von Sportlern und mehr als tausend Zuschauer nach Steinebach lockt. „Es ist eine gut eingeführte, erfolgreiche Veranstaltung“, bekannte Bürgermeisterin Christel Muggenthal. Dirk Bödicker (WA) setzte den Zweiflern die Tatsache entgegen, dass die Gemeinde schließlich jedes Jahr aufs Neue über die Durchführung entscheiden könne, falls die Sache aus dem Ruder laufe. Abgesehen davon: „Ich bin happy, dass Krumm das weiter macht.“ Auch Dr. Harald Lossau (FW) sprach von „einer tollen Sache, die wir unterstützen sollten“. Jakob Aumiller (CSU) wollte wissen, warum die Teilnehmerzahl auf 640 Einzelstarter und 60 Staffeln à drei Personen begrenzt sei. „Das sind ohnehin schon viel zu viele“, stellte Heintel fest. Letztlich segnete das Gremium die Durchführung einstimmig ab.
„Es ändert sich an der Durchführung und Veranstaltung nichts“, erklärte gestern Maximilian Krumm. Nur die Verantwortung, die liege nun vor allem bei ihm. „Aber es war schon länger geplant, dass ich die Veranstaltung übernehme.“ Viele hätten wegen der Verbindung zum Verein Funkstreife nicht gewusst oder verkannt, dass der Triathlon eine Wörthseer Veranstaltung sei. Mehr als 100 Ehrenamtliche seien mit der Organisation befasst, dazu kämen die Rettungskräfte von Feuerwehr, BRK und Wasserwacht, die auch Aufwandsentschädigungen erhielten. Stets gewachsen sei auch das Drumherum mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Heuer soll eine Spendenaktion zugunsten der Wasserwacht Wörthsee stattfinden, die eine neue Wasserwachtstation in Steinebach erhalten soll. Es gibt Bio-Catering, Blasmusik und vieles mehr. Erfahrungsgemäß aber sind die Startplätze sehr begehrt. Auf der Internetseite woerthseetriathlon.de läuft bereits der Countdown für die Anmeldung ab 1. März.