Biete Top-Lage, suche Unternehmen: Haar treibt Pläne für Finckwiese voran – Bannwald bleibt erhalten

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Die Finckwiese am Ostende Haars soll Gewerbe anlocken. Ihr Südteil, hier mit Traktor, steht nicht mehr zur Diskussion. © Tanja Möller

Die Stadt Haar treibt ihre Pläne für die Finckwiese voran. Hier sollen sich Unternehmen ansiedeln, die für Gewerbesteuer sorgen. Der Bannwald bleibt derweil erhalten.

Die Stadt Haar setzt die Planungen für das beabsichtigte Gewerbegebiet auf der Finckwiese fort. Um Unternehmern zu signalisieren, sie seien willkommen, will sie nun einen Bebauungsplan für den nördlichen Bereich, eine Ackerfläche, südlich der Wasserburger Straße (B304)/östlich der Grasbrunner Straße (B471) aufstellen. Der Stadtrat muss darüber noch endgültig entscheiden. Der Bauausschuss hat jüngst ausführlich und kontrovers über die Planungen diskutiert und sie mehrheitlich befürwortet. Investitions- und ansiedlungswillige Unternehmen werden allerdings immer noch gesucht.

Dennoch will die Stadt in Vorleistung treten, denn sie braucht dringend mehr Gewerbesteuereinnahmen. Um auf der sogenannten Finckwiese Gewerbe ansiedeln zu können, muss der rechtsgültige Flächennutzungsplan geändert werden. Die eingegangenen Stellungnahmen sind auf 214 Seiten kommentiert und wurden besprochen. Aufgrund von Nachfragen erklärte Bauamtsleiter Josef Schartel, „der einzig rechtsgültige Flächennutzungsplan“ sei der von 1989. Aufgrund von Änderungen kursierten weitere, „sein“ Amt erstelle einen rechtsgültigen Plan mit allen Änderungen. Der sollte dann im Internet abrufbar sein. Die jetzt nötigen Anpassungen im Plan befürwortete nur Ulrich Leiner (Grüne) nicht.

Eigentümer verkauft Grund nicht

Als Erstes stellte sich heraus, dass der Eigentümer die östliche Erweiterungsfläche, die gegenüber der Waldstraße liegen, diese nicht an die DIBAG Industriebau AG verkauft, der die Finckwiese gehört. Folglich wird der dortige restliche Bannwald – einst 4840 Quadratmeter inklusive geteerter Teilfläche – vorerst nicht gefällt. Das ließ viele Besucher der Sitzung aufatmen. Für den Verkehr bedeutet das: Es wird kein Vollkreisel als zweite Zufahrt zum Gelände gebaut, sondern nur eine Rechtseinbiege- und -ausfahrspur von und zur B304.

In der Diskussion über den Bebauungsplan sah Peter Schießl (SPD) Probleme durch die „spezifische Auflistung an Nutzungsmöglichkeiten“ bei Gewerbearten. Darin folgte ihm der Ausschuss und strich den Passus. Dass man stattdessen nennen solle, wen man nicht will, etwa Tankstellen, hielt Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) für falsch.

Der Bannwald im Osten der Finckwiese bleibt stehen. Der Eigentümer dieses Teilstücks verkauft es nicht. Vorerst
Der Bannwald im Osten der Finckwiese bleibt stehen. Der Eigentümer dieses Teilstücks verkauft es nicht. Vorerst © Tanja Möller

Heftig diskutierte der Ausschuss über die Abfolge der Verfahrensschritte. Peter Paul Gantzer (SPD) nannte es unsinnig, schon jetzt einen Bebauungsplan aufzustellen, da man noch keine Rahmenplanung habe. Bukowski betonte, man habe keine Zeit zu verlieren. Sein Bauamtsleiter erläuterte, der Bebauungsplan sei die planungsrechtliche Grundlage für die gewerbliche Entwicklung. Er empfehle, ihn schon jetzt aufzustellen. Es geht um das Interesse der Stadt an Gewerbeeinnahmen durch neue Unternehmen. Absichernd heißt es im Text des Plans: „Das Bauleitplanverfahren soll allerdings erst zu Ende gebracht werden, wenn ein konkreter Ansiedlungswunsch und somit Entwicklungsbedarf bestehen.“ Nach fast drei Stunden Diskussion wurde gegen die Stimmen aller SPD-Räte und Ulrike Olbrichs (Grüne) beschlossen, den Bebauungsplan aufzustellen.

Nun kamen endlich die Besucher zu Wort. Peter Seitz und Andreas Dingler von der Bürgerinitiative „Zukunft Finckwiese“ fragten: „Wann kommt Phase 2 auf den Tisch?“. Der Bürgermeister betonte, um diesen südlichen Bereich der Finckwiese zu behandeln, brauche es eine entsprechende politische Entscheidung. Jetzt gehe es nur um Phase 1. Er beharrte darauf, so sehr die Initiative auch nachhakte.

Tanja Möller

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