Zwei Züge in Russland entgleisen nach Brückeneinsturz – welche Rolle spielt die Ukraine?

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Nahe der ukrainischen Grenze entgleist im russischen Gebiet Brjansk nach einem Brückeneinsturz ein Zug. Es gibt Tote. Ist Sabotage der Ukraine die Ursache?

Moskau/Kiew – Innerhalb kürzester Zeit sind in der russischen Grenzregion zur Ukraine zwei Brücken eingestürzt: in Kursk und in Brjansk. Zahlreiche Menschen sollen verletzt worden sein; es soll auch Todesopfer gegeben haben. Die Einsturzursachen in Russland sind noch unklar.

Brücke in russischer Grenzregion Kursk stürzt ein – Zug geht in Flammen auf

In der Nacht zum Sonntag (1. Juni) stürzte in der russischen Grenzregion Kursk eine Brücke ein, woraufhin ein Zug entgleiste. Das teilte Gouverneur Alexander Chinschtein auf Telegram mit. Ereignet habe sich der Einsturz im Bezirk Schelesnogorsk: Dort sei eine Brücke eingestürzt, „als eine Güterlokomotive darüber fuhr“, erklärte Chinschtein.

Ein Teil des Zuges sei auf eine Straße unterhalb der Brücke gefallen und in Flammen aufgegangen, fügte der Gouverneur von Kursk hinzu. Verletzt wurden laut Chinschtein eine ungenannte Anzahl an Lokomotivführern. Diese seien ins Krankenhaus gebracht worden.

Zug entgleist nach Brückeneinsturz in Brjansk

Nur wenige Stunden zuvor wurde ebenfalls in der Nacht zum 1. Juni ein Brückeneinsturz aus der westrussischen Region Brjansk gemeldet, rund 80 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Örtlichen Behörden zufolge entgleiste bei dem Einsturz der Straßenbrücke über einer Bahnstrecke ein Personenzug. Laut der russischen Nachrichtenagentur Tass ging der Notruf um 22.50 Moskauer Zeit ein. Bei dem Zug handle es sich um einen Personenzug, der von Klimow in Brjansk in Richtung Moskau fuhr. Der Abschnitt, auf dem der Zug entgleiste, sei eingleisig gewesen.

Nach dem Einsturz einer Brücke ist in der russischen Grenzregion Brjansk ein Zug entgleist, es gab mehrere Tote. Möglich ist ein Sabotageakt der Ukraine im laufenden Krieg. © IMAGO/Moscow Interregional Transport Prosecutor's Office / Handout

Tote und Verletzte nach Zugunglück in Russland nahe der Grenze zur Ukraine

Es seien mindestens sieben Menschen getötet worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Bogomas, in der Nacht zu Sonntag auf Telegram. Demnach seien etwa 70 weitere Menschen verletzt worden, darunter auch drei Kinder. 44 Personen seien ins Krankenhaus eingeliefert, 22 ambulant untersucht worden. Ein Reservezug Brjansk-Moskau wurde laut Tass zur Abholung der übrigen Passagiere ausgesandt. Seine Ankunft am Bahnhof in Moskau werde für 10.40 Uhr erwartet.

Ursache für Zugunglück nach Brückeneinsturz in Brjansk: Steckt Sabotage der Ukraine dahinter?

Unklar ist die Ursache des Brückeneinsturzes. Das Eisenbahnunternehmen berichtete von einem „gesetzwidrigen Eingriff in den Transportverkehr“. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass schreibt von einer „Störung des Transportbetriebs“ und beruft sich dabei auf Pressedienst der Moskauer Eisenbahn. Die Moskauer Transportstaatsanwaltschaft habe Ermittlungen eingeleitet, die nun vor Ort arbeiten würden.

Medienberichten zufolge war dem Einsturz der über den Gleisen verlaufenden Straßenbrücke eine Explosion vorangegangen. Der Einsturzort befindet sich gut 80 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt.

Im Ukraine-Krieg wehrt sich das Land seit mehr als drei Jahren gegen einen russischen Angriffskrieg. Ukrainische Geheimdienste verüben regelmäßig Sabotageakte und Anschläge auf dem Gebiet Russlands. (mit dpa/afp)

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