30 Euro für Schnitzel und Co.? Umfrage zeigt, ob Münchner trotzdem ins Wirtshaus gehen wollen
In einer Umfrage konnten Münchner darüber abstimmen, ab wann ihnen der Besuch im Restaurant zu teuer wird. Denn: Ab 2024 dürften die Preise im Zuge der 19-Prozent-Mehrwertsteuer noch weiter steigen.
München - Mit 26 Euro für ein Wiener Schnitzel muss man in München im Grunde schon rechnen. Auch 16 Euro für Käsespätzle sind keine Seltenheit mehr. Doch ab kommendem Jahr dürften die Preise in der Gastronomie noch weiter steigen. Denn die Mehrwertsteuer, die aktuell noch sieben Prozent auf Speisen beträgt, wird 2024 wieder auf 19 Prozent angehoben. Wirte warnen deshalb schon seit Monaten vor großflächigen Gastro-Sterben, weil sie die Preise immer stärker anziehen müssen. Bis zu 300 Betriebe in München könnten schließen, sagte zum Beispiel der Dehoga-Chef Bayern.
Unsere Redaktion hat deshalb die Leserinnen und Leser aus München gefragt: Wie viel Geld sind Sie noch bereit, im Restaurant zu zahlen? Beim Ergebnis zeigt sich ein deutlicher Trend.
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Umfrage: Wie viel Geld sind Münchner noch bereit, im Restaurant zu zahlen?
Vom 7. bis 16. Dezember konnten die Leser im vorausgegangenen Artikel an der Umfrage teilnehmen. Darin ist auch erläutert, wie hoch die Preise tatsächlich ab dem kommenden Jahr steigen könnten, sollten die Wirte die höhere Mehrwertsteuer eins zu eins an die Gäste weitergeben: Ein Schnitzel könnte dann in manchen Wirtshäusern der Münchner Innenstadt gar 30 Euro kosten.
Inzwischen ist die Umfrage geschlossen, doch sie liefert ein markantes Ergebnis: Rund 49 Prozent (3400 Stimmen) aller Befragten gaben an, dass es ihnen jetzt schon zu teuer ist, im Restaurant essen zu gehen. Ein weiteres Drittel (2309 Stimmen) kann sich den Besuch gerade noch so leisten. Sollten die Wirte im kommenden Jahr die höhere Mehrwertsteuer vollständig auf die Preise aufrechnen, würden auch diese rund 33 Prozent Restaurantbesuche zukünftig meiden.
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Weitere rund sechs Prozent (412 Stimmen) gehen laut Abstimmung ohnehin nicht ins Restaurant – „egal, wie hoch die Preise steigen“. Womit nur eine Minderheit der Gastronomie treu bleiben dürfte: Gerade einmal zwölf Prozent (841 Stimmen) der Befragten sagen über sich: „Ich werde weiterhin ins Restaurant gehen. Egal, wie hoch die Preise steigen.“
Aussagekraft der Umfrage über die Leser aus München
Insgesamt 6.962 Personen haben ihre Stimme bei der Umfrage abgegeben. Rund 83 Prozent der Befragten nahmen tatsächlich von München und dem Münchner Umland aus teil – dementsprechend dürfte die Abstimmung tatsächlich eine hohe Aussagekraft über die Meinung der lokalen Leserschaft unserer Portale haben. Repräsentativ für München oder gar Deutschland ist die Umfrage allerdings nicht, denn: Es lässt sich nicht ausschließen, dass einige Befragte ihre Stimme mehrfach abgegeben haben. Auch zu Geschlecht, Alter, sozialer Herkunft oder Einkommen der Befragten lässt sich keine Aussage treffen. Und es könnte sein, dass gerade Personen, die sich über die hohen Preise im Restaurant aufregen oder sich diese nicht leisten können, bereitwilliger an der Umfrage teilgenommen haben oder überhaupt auf diese aufmerksam geworden sind.
Denn was auch feststeht, ist: Besonders wohlhabende und kinderlose Haushalte gehen häufiger im Restaurant essen. Laut einer Expertin wird sich das auch im kommenden Jahr nicht ändern – denn wer viel verdient, der stört sich auch nicht allzu sehr an drei oder fünf Euro mehr auf der Rechnung.
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