Gastgeschenk geht nach hinten los: FBI-Chef bringt illegale Waffen nach Neuseeland

FBI-Chef Kash Patel griff bei seinem Geschenk für seinen Besuch in Neuseeland gehörig daneben. Es ist üblich, dass hochrangige Gäste bei ihrem Staatsbesuch Geschenke mitbringen. Kash schenkte den Polizeichefs und Geheimdienstchefs des Landes jedoch nicht funktionsfähige Pistolen, deren Besitz nach den lokalen Waffengesetzen illegal ist. Sie mussten vernichtet werden, wie neuseeländische Strafverfolgungsbehörden gegenüber der Nachrichtenagentur „AP“ angaben.

Polizei lässt Geschenke zerstören

Mindestens fünf führende neuseeländische Vertreter, darunter der Polizeichef Richard Chambers, der NZSIS-Chef Andrew Hampton und GCSB-Direktor Andrew Clark, erhielten die Replikate bei einem Treffen in Wellington. Auch zwei Minister bestätigten den Erhalt der Geschenke. Die Waffen wurden jedoch kurz darauf beschlagnahmt und vernichtet, da sie laut Polizei potenziell funktionsfähig gemacht werden könnten, was sie unter neuseeländischem Waffenrecht illegal macht. 

Dem FBI gelingt ein Coup gegen einen russischen Krypto-Betrüger.
FBI Gettyimages

Nach Christchurch-Attentat: Neuseeland verschärft Waffengesetze

Neuseelands Waffengesetze sind streng. Pistolen gelten als besonders regulierte Waffen, deren Besitz zusätzliche Genehmigungen erfordert. Nach dem Christchurch-Attentat von 2019 wurden die Gesetze nochmals verschärft. Die Höchststrafe für den illegalen Besitz einer Pistole in Neuseeland beträgt drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe von umgerechnet etwa 2.000 Euro, so „NBC News“. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Patel angeklagt werden könnte.

Ob Patel die Geschenke bei seiner Einreise gemeldet hat oder eine Genehmigung beantragte, blieb unklar. Ein Sprecher des FBI lehnte eine Stellungnahme ab, wie „AP“ berichtet.

Kontroverse um FBI-Ausbau in Neuseeland

Patels Besuch war ohnehin schon umstritten. Seine Äußerungen über den Ausbau der FBI-Präsenz zur Eindämmung chinesischen Einflusses im Pazifik stießen in Wellington auf Zurückhaltung. Offiziell sei das neue Büro vor allem für die Zusammenarbeit in Fällen von Kindesmissbrauch und Drogenschmuggel gedacht, betonten neuseeländische Behörden laut „AP“.