Führerscheine Klasse C für neues Feuerwehrauto nötig: Gemeinde Dietramszell übernimmt Kosten

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Gratis-Führerscheine für die Feuerwehr: Gemeinde Dietramszell übernimmt Kosten. (Symbolbild) © Friso Gentsh/DPA

Bisher genügte der normale Führerschein für die Ascholdinger Feuerwehr. Jetzt ist durch ein neues Löschfahrzeug eine Aufwertung notwendig. Die finanzielle Last trägt die Kommune Dietramszell.

Dietramszell – Bisher reichte für die Mitglieder der Ascholdinger Feuerwehr der normale Kfz-Führerschein aus, um ihr Spritzenauto zu steuern. Anfang 2024 erhält die Wehr des zweitgrößten Dietramszeller Ortsteils ein deutlich schwereres Löschgruppenfahrzeug. Für den 14-Tonner ist der Führerschein Klasse C notwendig. Drei Feuerwehrler sollen den Lehrgang jetzt kurzfristig absolvieren.

Kommune übernimmt Kosten für Führerschein

In der jüngsten Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die anfallenden Kosten zu übernehmen. Nach bestandener Prüfung erstattet die Gemeinde die Auslagen für die acht aktuell erforderlichen Pflichtfahrstunden sowie fünf weitere Übungsstunden plus Grund- und Prüfungsgebühren. Entsprechend den Angeboten lokaler Fahrschulen rechnet Bürgermeister Josef Hauser mit knapp 3000 Euro pro Fahrerlaubnis. Sollte weiterer Bedarf bestehen, will die Gemeinde ab 2025 pro Jahr durchschnittlich drei zusätzliche Lkw-Führerscheine finanzieren.

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Kommune muss dafür sorgen, dass entsprechend geschultes Personal vorhanden ist

Von den sieben Wehren der Gemeinde besitzen zwei weitere – Dietramszell und Hechenberg – über 7,5 Tonnen schwere Löschfahrzeuge. Laut Bayerischem Feuerwehrgesetz ist die Kommune nicht nur verpflichtet, geeignete Löschfahrzeuge zu beschaffen. Sie muss auch dafür sorgen, dass entsprechend geschultes Personal vorhanden ist, das die Lkw bei Einsätzen fahren kann. Vorgeschrieben ist dafür eine mindestens dreifache Besetzung.

Wer den Führerschein machen darf, sollen Kommandant und der Kreisbrandmeister entscheiden

Die Frage, wer die erforderlichen Lkw-Führerscheine bezahlt, habe sich bisher nicht gestellt, erklärte Hauser auf Nachfrage. Die Maschinisten in Dietramszell und Hechenberg hätten ihn alle vor vielen Jahren erworben – zum Teil bei der Bundeswehr oder im beruflichen Umfeld. Wie Kreisbrandmeister Fabian Fiegler in der Sitzung ausführte, suchen sie aber dringend Nachwuchs. Er schätzt den Bedarf weit höher als die gesetzlich vorgeschriebene Mindeststärke ein: „Pro Fahrzeug brauchen wir sechs bis acht Leute, die untertags verfügbar sind.“ Sonst sei eine Einsatzbereitschaft rund um die Uhr nicht zu gewährleisten. Wer den Führerschein für den neuen Logistik-Gerätewagen machen darf, sollen der Kommandant und der Kreisbrandmeister sorgfältig auswählen. Danach muss er oder sie noch eine feuerwehrinterne Maschinistenausbildung absolvieren, um Einsätze fahren zu dürfen.

Hans-Benno Suttner schlug vor, dies als Bedingung für die Kostenübernahme zu vereinbaren. „Das ist unzulässig“, verwies Hauser auf die Rechtsprechung. Auch bei einem Austritt aus der Feuerwehr könne man keine Rückzahlungsverpflichtung festlegen. Den bei der Feuerwehr erworbenen Lkw-Führerschein gewerblich zu nutzen, sei aber unmöglich. Dafür müssen die Kandidaten weitere Module ablegen – auf eigene Kosten.  cw

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