Kreml-Sprecher nennt Schweizer Friedenskonferenz ohne Russland „absurd“
Im Juni soll in der Schweiz über einen möglichen Frieden in der Ukraine verhandelt werden. Russland will jedoch keine Delegation senden.
Brüssel – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kreml-Chef Wladimir Putin vorgeworfen, den im kommenden Monat anstehenden Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz verhindern zu wollen. „Putin hat große Angst vor dem Friedensgipfel“, sagte Selenskyj am Dienstag (28. Mai) bei einem Besuch in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Der russische Präsident habe versucht, das internationale Treffen „zum Scheitern zu bringen und tut dies auch weiterhin“.

Selenskyj: Wegbleiben von US-Präsident Joe Biden sei „Applaus für Putin“
Die Ukraine-Friedenskonferenz findet am 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern statt. Die Schweizer Regierung hat nach eigenen Angaben 160 Delegationen eingeladen, Russland nimmt aber nicht an der Konferenz teil. In Brüssel rief Selenskyj nun zur Teilnahme an dem Treffen auf. Sollte etwa US-Präsident Joe Biden nicht kommen, käme das einem „Applaus für Putin“ gleich, sagte er. Bislang hat Washington die Teilnahme von Biden noch nicht bestätigt. Länder, die nicht am Gipfel teilnehmen würden, seien „zufrieden“ mit dem Krieg, sagte der ukrainische Präsident.
Dem Treffen in der Schweiz geht vom 13. bis 15. Juni im Nachbarland Italien der G7-Gipfel voran. Daher besteht die Hoffnung, dass viele Staats- und Regierungschefs wie etwa auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) persönlich an den Beratungen in der Schweiz teilnehmen. Den G7 gehören Deutschland, die USA, Frankreich, Italien, Großbritannien, Kanada und Japan an.
Aus dem Kreml hieß es am Dienstag, ein Ukraine-Friedensgipfel ohne die Teilnahme Russlands sei „absurd“. „Die Konferenz ist aus unserer Sicht völlig aussichtslos, wenn es darum geht, Wege zur Lösung des Konflikts um die Ukraine zu finden“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dem staatlichen Fernsehsender RT. „Es ist absurd, ohne die Teilnahme unseres Landes ernsthaft über diese Fragen zu sprechen.“ (afp)
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