Darum beschäftigt sich Eishockeyspielerin Ronja Hark jetzt schon mit Olympia 2026
Über die Feiertage konnte Ronja Hark einige Tage in der Heimat genießen. Jetzt gilt die Konzentration wieder sportlichen Großereignissen.
Hohenfurch – Was macht eine Eishockey-Nationalspielerin wie Ronja Hark in ihrer freien Zeit? Sie begibt sich aufs Eis. Nicht allerdings in ihrer gewohnten Umgebung, den großen Eishallen, sondern auf dem zugefrorenen Haslacher See bei Bernbeuren.
Dort verbrachte Hark mit Freundinnen und Freunden eine gute Zeit. Auch so manches lustige Eishockey-Match wurde ausgetragen. „Wir hatten viel Spaß“, sagt sie und will den Kontakt zur Heimat, den Kontakt zu Freunden und der Familie nicht missen.
Ronja Hark kämpft um die Olympia-Teilnahme
Viel Zeit, in ihrer Hohenfurcher Heimat zu verweilen, war Hark über die Feiertage allerdings nicht vergönnt. Zwei Tage waren es an Weihnachten, zwei an Neujahr. Längst ist die 21-Jährige zurückgekehrt in ihre Wahlheimat nach Memmingen, wo sie der Alltag mit viel Eishockey eingeholt hat.
Längst abgehakt ist die Enttäuschung, dass bei der Weltmeisterschaft der Top-Divison in Utica (USA) der Einzug ins Halbfinale mit einem 0:1 gegen Tschechien knapp verpasst wurde. Im Spiel um Platz fünf gab es ein 2:3 nach Verlängerung gegen die Schweiz. „Wir konnten trotzdem auf unsere Leistung stolz sein“, betont die inzwischen zur Co-Kapitänin aufgestiegene Nationalspielerin. Bei der WM 2025 in Tschechien (9. bis 20. April) wird ein neuer Anlauf unternommen, um die Medaillen mitzuspielen. Die Gegner sind in der Gruppe dann Schweden, Japan, Ungarn und Norwegen, gegen das in Vorbereitungsspielen zuletzt 2:3 nach Penaltyschießen verloren und 4:2 in regulärer Spielzeit gewonnen wurde. China ist abgestiegen.
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Die WM ist noch weit entfernt, dafür ist aber Olympia, obwohl erst 2026 stattfindend, schon ganz nah. Anfang Februar geht es um ein Ticket für die Spiele in Italien. Die Qualifikationsspiele finden in Bremerhaven statt; es geht gegen Österreich (6. Februar), die Slowakei (8. Februar) und Ungarn (9. Februar). Die Vorgabe für das Vierer-Turnier ist klar: „Nur der Sieger fährt zu Olympia“, sagt Ronja Hark.
Turniersieg beim Deutschland-Cup
Die Chancen stehen für die deutschen Frauen nicht schlecht, nimmt man den Verlauf des jüngsten Deutschland-Cups zum Maßstab. Bei dem Turnier in Landshut, wo natürlich auch die Eltern Alex und Karin Hark dabei waren, setzte sich das Nationalteam gegen die Slowakei (2:1), Ungarn (3:1) und auch gegen Frankreich (4:1) durch. Weil bei dem dortigen Eishockey-Fest parallel auch die Männer im Einsatz waren, durften sich die Frauen auch über mehr Zuschauerzuspruch als sonst freuen. Dem Duell gegen Frankreich wohnten mehr als 3000 Besucher bei.
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„Mein größter Wunsch ist, dass wir uns jetzt für Olympia qualifizieren. Weiter denke ich momentan nicht“, nennt Ronja Hark ihre sportlichen Ziele. Sie selbst fühlt sich fit für den Einsatz. Dass beim Deutschland-Cup einige Neulinge im Einsatz waren, sieht die Hohenfurcherin nicht als unliebsame Konkurrenz, sondern als Belebung. Obendrein gilt für sie: „Ich bin für die Abwehr gesetzt.“
Abseits des Eises war und ist Hark auch fleißig: Für das Fernstudium International-Management hat sie nebenbei zuletzt drei Hausarbeiten erstellt und abgegeben, eine weitere steht bis Ende Januar an. Darüber hinaus absolvierte Hark auch ihren jüngsten Lehrgang bei der Bundeswehr. „Ich bin jetzt Unteroffizierin“, sagt sie. Die Sportförderung kommt ihr zugute: „Deshalb konnte und kann ich mich voll aufs Eishockey konzentrieren.“
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Ein Highlight war die Teilnahme am High Perfomance Camp in Vierumäki (Finnland), zu dem sie zusammen mit vier weiteren Kolleginnen aus dem Nationalteam eingeladen waren. Dort ging es auch um die Vermittlung von Führungsqualitäten und die Entwicklung des Eishockeysports insgesamt. „Das war eine coole Erfahrung, wir haben Spielerinnen der anderen Nationen kennengelernt und viel zusammen unternommen“, berichtet Hark.
In der Bundesliga (DFEL) behauptet Ronja Hark mit dem ECDC Memmingen derzeit Platz zwei. „Anfangs ist es nicht so gut gelaufen“, sagt sie mit Blick auf einen wechselhaften Verlauf mit Siegen und Niederlagen. „Inzwischen läuft es aber recht gut, da ist für uns noch alles drin.“ Der nächste Einsatz steht am 12. Januar an – es geht gegen Schlusslicht Bergkamen. Freilich will Hark mit dem ECDC Memmingen erneut deutsche Meisterin werden und damit den Titel verteidigen. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, die Hohenfurcher Heimat muss vorerst wieder warten. Text: Dietmar Friebel