Stärkster Rückgang seit 2009: Bayerischer Industriezweig verliert im ersten Quartal 10 000 Arbeitsplätze
Innerhalb eines Jahres hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie 20 000 Arbeitsplätze abgebaut. Aktuelle Zahlen erinnern an die Finanzkrise von 2009.
München – „Vor allem die hohen Energie- und Zinskosten, die hohe Bürokratiebelastung, die wachsende Konkurrenz aus China sowie die politischen Unsicherheiten im In- und Ausland haben dazu geführt, dass die bayerische M+E-Industrie ihre Produktion deutlich zurückfahren musste“, sagt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der beiden Branchenverbände bayme und vbm. Folge seien „unterausgelastete Betriebe und ein Abbau der Beschäftigung“.
Metall- und Elektroindustrie in Bayern musste Produktion zurückfahren
Etwa 20 000 Arbeitsplätze hat die bayerische Metall- und Elektroindustrie innerhalb eines Jahres gestrichen. Wie die beiden Verbände in einer Pressemitteilung erklären, waren es allein im ersten Quartal dieses Jahres fast 10 000 abgebaute Stellen, was gleichsam den stärksten Rückgang der Belegschaften seit der Finanzkrise 2009 bedeutet. Zugleich handele es sich schon um das fünfte Quartal sinkender Beschäftigung in Folge. In den Unternehmen der wichtigsten bayerischen Industriebranchen waren in den ersten drei Monaten noch durchschnittlich 855 470 Menschen tätig.
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Ursächlich sei die nach wie vor schlechte Auftragslage – auch wenn der Abwärtstrend mittlerweile gestoppt scheint. Dem Konjunkturreport zufolge war die Produktion der Metall- und Elektrounternehmen im ersten Quartal zwar rund zwei Prozent höher als im Schlussquartal 2024, allerdings noch immer knapp drei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Eine Verbesserung sei indessen hinsichtlich des Auftragseingangs zu verbuchen. Dieser habe im Vergleich sowohl zum Jahresende 2024 als auch zum ersten Quartal 2024 zulegen können.
Größter Verlust an Arbeitsplätzen seit Finanzkrise 2009
Nach Einschätzung von Bertram Brossardt ist der Tiefpunkt konjunkturell zwar überwunden, die „strukturellen Belastungsfaktoren“ blieben jedoch bestehen. An erster Stelle nannte Brossardt den bislang ungelösten Handelskonflikt mit den USA. Vor einem halben Jahr hatte Brossardt bereits die Streichung von 11 000 Stellen zum Jahresende 2024 angekündigt. (fz/dpa)