Die Gemeinde Neufahrn ist auf der Suche nach einer sicheren Radverbindung über Dietersheim zum Forschungscampus in Garching. Die Grünen um Bürgermeister Franz Heilmeier wollten dafür einen bestehenden Feldweg asphaltieren.
Neufahrn – Die Gemeinde Neufahrn will ein attraktives Radwegewetz errichten, und der wohl größte Mangel ist der nach einer sicheren Verbindung über Dietersheim in Richtung des Forschungscampus Garching. Eine schnelle und kostengünstig umzusetzende Option wäre die Asphaltierung eines bestehenden Feldwegs. Doch die Option ist fürs Erste im Gemeinderat krachend gescheitert. Mit 7:17 Stimmen lehnte der Gemeinderat den Plan ab und gab der Verwaltung nur den allgemeinen Auftrag, verschiedene Varianten zu untersuchen.
Derzeit gibt es nur eine gefährliche Verbindung für Radler
Derzeit gibt es von Neufahrn aus nur eine Verbindung nach Dietersheim: Die enge Gemeindeverbindungsstraße, auf der Busse unterwegs sind und das Verkehrsaufkommen grundsätzlich hoch ist. Für Fahrradfahrer ist diese Verbindung ziemlich gefährlich. Der Bau eines begleitenden Radwegs wäre allerdings schwierig. Die Gemeinde Neufahrn müsste viele Grundstücke erwerben und dann für den Bau wiederum eine Menge Geld in die Hand nehmen. Das war die Ausgangssituation für die Suche nach anderen Möglichkeiten, wie die Bürger sicher nach Dietersheim kommen, um dann über den dortigen Radweg zum Forschungscampus Garching weiterzufahren.
Diese für Studenten und dort beschäftigte Neufahrner sowie Nutzer der U-Bahnlinie U6 so wichtige Verbindung, könnte einfach geschaffen werden über einen bestehenden Feldweg, der in der Verlängerung des Kreisverkehrs beim Feuerwehrhaus liegt. Dieser würde kurz vor dem Tierheim des Landkreises die Staatsstraße (München-Garching-Mintraching-Freising) erreichen und ab dort ginge es auf bestehenden Radwegen weiter. Die Verwaltung verweist darauf, dass die Verkehrsanalysen dem Weg ein hohes Potenzial attestieren.
Asphaltierungs-Vorschlag deutlich abgeschmettert
Mit der Asphaltierung des Feldwegs würde die Unterhaltspflicht von den Landwirten zur Gemeinde wechseln. Für die 3,5 Meter breite Asphaltierung auf einer Länge von drei Kilometern würden die Kosten mit rund 500 000 Euro im überschaubaren Bereich liegen. Diese Fakten und die schnelle Realisierbarkeit waren die Argumente der Verwaltung und des Bürgermeisters Franz Heilmeier (Grüne). „Das wäre ein sehr wichtiger Lückenschluss des Radwegenetzes“, sagte Florian Pflügler (ÖDP). „Bei den anderen Wegen kommen wir seit Jahrzehnten nicht voran.“ Auch für die Fraktion der Grünen signalisierte Sprecher Frank Bandle die Zustimmung und zeigte sich überzeugt, dass die gemeinsame Nutzung durch Landwirte funktionieren werde.
Der Rest des Gemeinderats sah das grundlegend anders. Melanie Kappel-Kleinert (BfN) vertrat deutlich die Meinung, „dass landwirtschaftliche Wege nicht für eine Doppelnutzung geeignet sind“. Zudem fragte sie nach der Haftung, wenn Radfahrer durch Verschmutzungen von fahrenden Traktoren zu Fall kommen. Franz Eckl (CSU) verwies darauf, dass einst Landwirte Grund an die Gemeinde abgetreten haben für die Errichtung des Wirtschaftswegs. Daher wäre die Umnutzung rechtlich fraglich. Und überhaupt brauche es dann möglicherweise eine Schranke, wenn unvernünftige Autofahrer die Abkürzung nutzen. Burghard Rübenthal (CSU) war überrascht, dass der Rat eine konkrete Maßnahme beschließen sollte. Sein Wissensstand war, dass im Gremium verschiedene Möglichkeiten vorgelegt und dann diskutiert werden. So kommt es nun auch, nachdem der Verwaltungsvorschlag mit 7:17 Stimmen abgeschmettert wurde.