Anlässlich des 100. Geburtstags von Hildegard Knef wird ihr Leben in einer neuen Bühnenshow vom Landestheater Schwaben thematisiert.
Memmingen – Hildegard Knef wäre am 28. Dezember 100 Jahre alt geworden– ein passender Anlass, die vielseitig begabte Künstlerin mit einem Theaterstück zu würdigen. Darüber hinaus verkörpert sie in hervorragender Weise das neue Spielzeit-Motto „Auf der Suche nach dem Glück“.
In der Bühnenshow von Fred Breinersdorfer und Katja Röder begegnet man einer Knef, die nach ihrem Tod in einer Bar zwischen Himmel und Hölle erwacht. Der Teufel drängt sie zunächst, in sein Reich mitzukommen, um „den Vertrag“ zu unterschreiben. Dazu blickt er mit ihr auf ihr Leben, ihre Erfolge und dunkle Zeiten zurück. Mit ewigem Ruhm versucht er, sie zu ködern. Doch Knef bleibt standhaft – sie will mehr als Ruhm, sie will Glück, auch wenn sie weiß, dass „das Glück nur Minuten kennt“.
Mit ihrer typischen Aufmüpfigkeit widersteht sie den teuflischen Versuchungen, wickelt Mephisto um den kleinen Finger und lässt ihn schließlich klein beigeben. „Irgendwann ist Schluss mit dem Bezahlen“, weist sie ihn in die Schranken. Die Rahmenhandlung besticht durch Wortwitz, Ironie und eine liebevolle Offenlegung der Widersprüche in Knefs Leben.
Zum Glanzstück wird die Aufführung durch ihre Darsteller: Cindy Walther verkörpert Hildegard Knef sowie ihr ständiges Streben nach dem Sein im Hier und Jetzt auf eindrucksvolle Weise. Gekonnt verzaubert sie das Publikum mit ihrem Gesang und verleiht Hildegard Knefs Liedern Tiefe und Charme. Joscha Schönhaus überzeugt als Mephisto mit präziser Gestik, Mimik und stimmlicher Stärke – ein perfektes Gegenüber für „die Knef“. Musikalisch getragen wird das Duo von Murat Parlak am Piano, dessen virtuos-begleitendes Spiel die Darbietung zu einem echten Erlebnis macht. Der musikalische Vollprofi ist mit allen Wassern der zeitgenössischen Musik gewaschen und bringt den Gesang von Walther und Schönhaus perfekt zur Geltung.
Das Publikum war begeistert und tat dies auch ohne Zweifel kund. Zur Überraschung der Anwesenden gab es im Anschluss an die Theateraufführung sogar noch eine Zugabe.
Das Stück wird noch bis Juni 2026 aufgeführt. Auf dem Spielplan stehen sieben Gastspiele, unter anderem in Leutkirch, Ottobrunn, Aschaffenburg und Füssen. Intendantin Sarah Kohrs freut sich über die große Nachfrage – viele Vorstellungen seien bereits nahezu ausverkauft. Wer die Knef-Revue noch erleben will, sollte sich also beeilen.
Mit dem Kurier-Newsletter täglich zum Feierabend und mit der neuen „Kurier“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert sein. Besuchen Sie den Memminger KURIER auch auf Facebook!