Penzbergs bester Nachwuchs-Pianist: Mit erst 14 Jahren erspielt sich Felix den zweiten Preis bei Musikwettbewerb
Der erst 14-jährige Felix Bingwen Sun hat beim Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ den zweiten Preis in der Kategorie Klavier/vierhändig gewonnen – ein Preis, der für die Musikschule der Stadt Penzberg etwas Besonderes ist. Denn nur sehr selten ist ein Schüler der Schule bei dem Wettbewerb so erfolgreich wie Felix.
Er spielt Stücke von Komponisten, deren Namen andere Jugendliche in seinem Alter mitunter noch nicht einmal kennen – und das auch noch auswendig. Für den Bundeswettbewerb von „Jugend musiziert“ etwa spielte Felix Bingwen Sun einen Walzer von Sergei Rachmaninow, eine Sonate von Wolfgang Amadeus Mozart und ein Stück von Claude Debussy. Mit allen drei Werken war der Penzberger, der die achte Klasse des Gymnasiums besucht, bereits beim Regional- sowie beim Landeswettbewerb von „Jugend musiziert“ erfolgreich.
Erster Preis bei Landeswettbewerb
Beim Landeswettbewerb, der im März stattgefunden hatte, hatten Felix und sein Klavierpartner, der gleichaltrige Lucas Kaisen Luo aus Unterhaching, nicht nur den ersten Preis in der Kategorie Klavier/vierhändig gewonnen. Sie hatten auch die Weiterleitung zum Bundeswettbewerb erhalten. Über 2000 jugendliche Musiker aus ganz Deutschland waren dazu Ende Mai in die Hansestadt Lübeck gereist, um in verschiedenen Kategorien – eingeteilt etwa nach Alter und Instrument – ihr musikalisches Talent unter Beweis zu stellen.
Die Reise in den Norden Deutschlands sei schön gewesen, erzählt Felix. Aufgeregt gewesen sei er vor dem Wettbewerb aber fast nicht. „Nur ein ganz kleines bisschen“, beteuert der 14-Jährige. Wie er erklärt, habe er vor der Fach-Jury die selben Stücke zu Gehör gebracht, die er schon in den beiden Wettbewerben zuvor gespielt hatte. Erfolgreich beim Bundeswettbewerb sei aber nur der Musiker, der sich von Mal zu Mal intensiver mit seinen ausgewählten Werken befasse; sie also noch nuancierter, noch feiner und noch professioneller darbiete, erklärt Musikschul-Leiter Simon Zehentbauer. Er ist mächtig stolz auf die Leistung des jungen Pianisten. Denn dass ein Penzberger Musikschüler beim Bundeswettbewerb so erfolgreich war wie Felix, das sei schon viele, viele Jahre her. Auch Bürgermeister Stefan Korpan ist „riesig stolz, einen so talentierten Musiker in der Stadt zu haben“.
Breites musikalisches Talent
Pianist Felix indes nimmt seinen Erfolg bescheiden hin. Seit er fünf Jahre alt ist, spiele er Klavier, erzählt der Jugendliche. Warum? „Weil es einfach Spaß macht.“ Während Gleichaltrige am See liegen, am Computer zocken oder Fußball spielen, übt der 14-Jährige lieber Klavier. Außerdem spiele er noch Horn und Klarinette – allerdings nicht so gut wie Klavier, räumt Felix ein. Und er singt im Kinder- und Jugendchor „Voice happenZ“. Im neuen Musical, das kommenden Mittwoch Premiere feiert, spielt er sogar eine Hauptrolle.
Dass bei all diesem musikalischen Engagement neben der Schule nicht mehr viel Platz bleibt für andere Hobbys ist klar. Immerhin übe er täglich mehrere Stunden an seinen Instrumenten und gehe jeden zweiten Tag zum Unterricht in die Musikschule, wo ihn seine Klavier-Lehrerin YangYang Liu in den vergangenen Monaten intensiv auf die „Jugend musiziert“-Wettbewerbe vorbereitet hat. Ein Lieblingsstück als Pianist habe er keines, sagt Felix; auch keinen Lieblingskomponisten. Und wenn er mal Musik höre, dann am liebsten etwas Klassisches oder Pop aus dem Radio. Am Klavier bevorzuge er dagegen schon eher klassische Werke. Mit ihnen lasse sich besser an der Technik feilen, findet Felix.
Musiker ist kein Berufswunsch
Was die Zukunft angeht, so will der Jugendliche weiter Klavier spielen; unter anderem wird man ihn bei Konzerten der Musikschule hören können. Später mal Berufsmusiker werden will er aber nicht. Größere Wettbewerbe stünden vorerst keine an. Dafür sei Felix einfach noch zu jung, betont Musikschul-Leiter Zehentbauer. In zwei Jahren werde er aber wieder bei „Jugend musiziert“ teilnehmen. Denn erst dann gebe es wieder die Kategorie Klavier/solo bei der er antreten wolle, so Felix.